Die Lehren aus dem Großen Preis von Monaco

Monte Carlo – Die sechste Etappe der Formel-1-Welttournee ist beendet. Daniel Ricciardo lässt trotz erheblicher Probleme seinen Verfolgern Sebastian Vettel und Lewis Hamilton im Rennen keine Chance. Die Lehren aus dem Großen Preis von Monaco.

RICCIARDO EMPFIEHLT SICH FÜR HÖHERES: Daniel Ricciardo genoss den Sprung in den Pool im schwimmenden Team-Tempel am Jachthafen. Der Australier dominierte das gesamte Grand-Prix-Wochenende und bescherte Red Bull im 250. Grand Prix den krönenden Sieg. Dabei standen ihm am Ende nur sechs von acht Gängen zur Verfügung, zudem fehlte ihm Motorleistung. Schuld hatte das sogenannte MGU-K, ein Antriebsbauteil zur Rückgewinnung von Bremsenergie. «Das war echt kein gutes Gefühl», räumte Ricciardo ein. «Er war der coolste Typ da draußen», lobte Teamchef Christian Horner. Jetzt sollte der Brite allerdings schnell den auslaufenden Vertrag seines Top-Fahrers verlängern. Sonst könnten Ferrari oder Mercedes bei dem 28-Jährigen zuschlagen.

VETTEL PIRSCHT SICH WIEDER HERAN: An Daniel Ricciardo war für Sebastian Vettel kein Vorbeikommen. «Ich konnte einfach nicht entscheidend genug an Daniel heranfahren, auch trotz seiner Probleme», resümierte Vettel. Immerhin hielt der deutsche Ferrari-Star WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton mühelos auf Distanz und verkürzte seinen Rückstand auf 14 Zähler. Monaco liegt Mercedes aber ohnehin nicht. Daher dürften die Silberpfeile auch mit dem Ergebnis leben können. Hamilton war aber froh, dass es vorbei war. «Das war das langweiligste Rennen meines Lebens», befand der Brite, dessen Wagen mit dem langen Radstand im engen Monaco nicht gut zurechtkommt.

DAS SPEKTAKEL WAR DIESMAL ABSEITS DES ASPHALTS: In Monaco kann alles passieren. Heißt es. Auf dem engen Formel-1-Stadtkurs war dies diesmal nicht der Fall. Alleine die Frage, ob und wie die sensiblen Reifen halten, sorgte für Spannung. Sonst war der sechste Grand Prix dieser Saison von sehr überschaubarer Spannung. Da war das Drumherum schon aufregender. Hollywood-Größe Hugh Grant samt Ehefrau Anna Eberstein, NBA-Star Dwyane Wade samt Schauspieler-Gattin Gabrielle Union und NFL-Legende Tom Brady sorgten für Glamour im Fahrerlager.

EIN HEIMRENNEN KANN FRUSTRIEREN: Der Monegasse Charles Leclerc fuhr sein erstes Formel-1-Heimrennen. 72 Runden hielt sich der Sauber-Mann auch zumindest in Reichweite zu einem Punkterang. Doch dann krachte der 20-Jährige auf Platz zwölf liegend ins Heck von Brendon Hartley im Toro Rosso. «Ich habe alles versucht, das noch zu verhindern. Die Bremsen haben aber versagt», klagte Leclerc, der im Fürstentum als erster Lokalmatador seit Olivier Beretta 1994 ins Rennen ging. «Das ist einfach nur schade.» Wohl wahr. Denn Leclerc hatte im unterlegenen Sauber zuletzt mit Platz sechs in Baku und Platz zehn in Barcelona nachhaltig für sich werben können.


(dpa)

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