Die Lateinamerika-Fonds – eine gute Investition?
Geld als Renditeanlage zu investieren heißt eine Erwartung an eine künftige Entwicklung haben. Diese Erwartung sollte das Ergebnis guter Informationen und ihrer richtigen Interpretation sein. Dafür gibt es kein Erfolgsrezept. Die Problemstellung beginnt bereits mit der Art der Geldanlage und dem Ziel. Fonds, inhaltlich gut zusammengestellt, können dabei ein ausgewogenes Verhältnis von Chance und Risiko bieten. Dabei auf ganze Wirtschaftsräume und nicht einzelne Entwicklungen setzen ist eine weitere Möglichkeit solide Geldanlagen zu platzieren.
Lateinamerikafonds – Chancen und Risiken
Lateinamerika ist ein Wirtschaftsraum, der anders als Europa, nicht als eine organisierte Einheit gesehen werden darf. Lateinamerika ist eine politisch-kulturelle Zuordnung von Ländern Südamerikas, Zentralamerikas, Nordamerika und der Karibik unter der Prämisse des Vorherrschens der spanischen oder portugiesischen Landessprache. Damit wird bereits klar, dass wirtschaftliche Entwicklungen einzelner Länder diesen Wirtschaftsraum differenziert prägen. Chancen und Risiken einer guten Wirtschaftsentwicklung hängen demnach davon ab, welche Länder sich mit welchem Einfluss positiv oder negativ entwickeln.
Südamerika und Zentralamerika
Die Lokomotive des lateinamerikanischen Wirtschaftsraums ist Brasilien. Sie läuft gut. Auch die neu gewählte erste Präsidentin wird keinen politischen Kurswechsel vollziehen. Damit bleibt Brasilien wirtschaftlich und politisch stabil. Sozial laufen viele Programme, die Armut abzubauen. Das weitere gute Wachstum steht gegen zwei Herausforderungen als Gefahr, die Inflation muss gebremst und eine Aufwertung der Währung verhindern werden. Letzteres wäre ein Dämpfer für die Exporte. Unter Auswertungsdruck stehen auch Länder wie Chile oder Peru. Da die Konjunktur aber insgesamt durch eine starke Inlandsnachfrage geprägt ist und diese sich fortsetzen wird, ist die Aussicht für Südamerika positiv, für Zentralamerika verhalten positiv.
Nordamerika
Der Nordamerikavertreter Mexiko dagegen ist auf Grund einiger klarer Risiken vorsichtig zu bewerten. Das erstaunlich gute Wirtschaftswachstum nach dem Einbruch 2009 belegt zum einen die Stärke Mexikos, insbesondere im Automobilsektor. Die Abhängigkeit des Staatshaushaltes von den Erdöleinnahmen und die politische Instabilität in Teilen des Landes sind aber zu beachten.
Karibik
Die drei klassischen Karibikstaaten Kuba, Puerto Rico und die Dominikanische Republik stagnieren seit geraumer Zeit in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Mäßiger BIP Zuwachs von 0,5 Prozent ist Ausdruck der noch starken Abhängigkeit von den USA und deren Entwicklung.
Fazit zum Teaser Lateinamerika als Investition für Anleger
Lateinamerika ist ein Wirtschaftsraum mit weiterem Wachstumspotential. Getragen wird das zum einen durch eine starke Binnennachfrage, sowie dem Export von Rohstoffen. Rohstoffe sind wesentlich beteiligt an den guten Steigerungen der Ausfuhren, wie bei Brasilien, Chile, Peru oder Mexiko. Rohstoffe werden auch künftig grundsätzlich gefragt sein und damit tendenziell eine solide Wirtschaftsgrundlage sein. Weitere Reserven liegen in der Steigerung der Produktivität der einheimischen Industrie um Absatzmärkte nachhaltig zu besetzen. Inflation und Währungsdruck sind gegenläufige Faktoren. Dazu kommen Abhängigkeiten von einzelnen Ländern und deren Entwicklung, wie USA oder China. Grundsätzlich bleibt zu beachten, dass auch Lateinamerika sich nicht von Entwicklungen abkoppeln kann, die die Weltwirtschaft betreffen. Wer das Primat auf Eurokrise und einer Weltrezession legt, wird dem auch nicht mit Investitionen in einen Lateinamerika Fonds begegnen können.
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