Die Angst der Liga vor dem Abstieg

Die Bundesliga ruht noch in der Winterpause, doch längst sind die 18 Vereine des Fußballoberhauses wieder im Trainingsbetrieb angekommen. Während es für einige Mannschaften um die Fortführung einer erfolgreichen Hinrunde geht, müssen sich gleich 10 Mannschaften noch durchaus Sorgen um den Klassenerhalt machen. Dass Bayern souverän Meister wird, gilt fast schon als sicher, aber der Abstiegskampf wird in diesem Jahr überaus spannend.

Lähmende Angst oder Befreiungsschlag?

Zwischen dem 18. und dem 8. Tabellenplatz liegen gerade einmal neun Punkte, so eng war so ein großes Feld selten am Ende einer Hinrunde beieinander. Dabei können einige Teams auf den unteren Rängen noch von Glück reden, dass sie mitten im Abwärtstrend in die Winterpause reisen durften.

Einer der Favoriten auf den Abstieg dürfte sicherlich das Schlusslicht SC Freiburg sein, das sehen auch die führenden Wettanbieter – wie auch hier zu finden – so: Bei keinem anderen Verein ist die Quote auf den Abstieg so niedrig. 15 Punkte aus der Hinrunde sprechen eine deutliche Sprache.

Doch Platz 17 und Relegationsplatz 16 sind prominent besetzt; während Dortmund derzeit direkt absteigen würde, würde Werder Bremen sich gerade noch in die Relegation retten. Stuttgart und der HSV sind mit den Bremern punktgleich, Mainz und die eingebrochene Hertha liegen nur einen Punkt davor. Mit 19 Punkten kaum besser sind die Aufsteiger Paderborn und Köln, erst Frankfurt und Hannover sind etwas sicherer.

Panik vermeiden und früh punkten

Da das Feld so dicht beieinander liegt, gilt es bereits früh in der Rückrunde, die wichtigen Punkte einzufahren. Sonst besteht die Gefahr, dass die Abstiegsangst sich verselbstständigt und das Team in eine Abwärtsspirale gerät.

Neben den in dieser Saison geschwächten Freiburgern sind auch die Kader in Bremen, Stuttgart und Hamburg teils zu schwach besetzt. Während Bremen sich durch den Trainerwechsel zumindest stabilisieren konnte, ist Stevens‘ Wirkung in Stuttgart schnell verpufft. Auch in Hamburg reißen die Querelen rund um Darlehen und Diven im Verein nicht ab. Dass alle drei Traditionsvereine in diesem Jahr die Klasse halten werden, ist eher unwahrscheinlich.

Hertha hatte sich zwar vor der Saison verstärkt, aber eine Negativserie wackelt nun auch an Luhukays Stuhl, Köln und Paderborn starteten zwar gut in die Saison, die erste Euphorie ist aber schon der Bundesliga-Realität gewichen.

Und dann wäre da noch Dortmund. Tabellenplatz 17 ist des Kaders nicht würdig, die Mannschaft ist zu stark, um dauerhaft da unten zu bleiben und abzusteigen. Diese Formeln beschwört die Presse schon die ganze Hinrunde über – wenn Dortmund aber nicht bald die Kurve kriegt, wird der Schwung der letzten Jahre ihnen nichts mehr nützen, weil andere Mannschaften enteilt sind.

Langeweile oben, Spannung unten

Ein dichtes Feld, die ersten Trainerentlassungen und kriselnde Umfelder: Der Abstiegskampf in dieser Saison verspricht noch einiges an Drama. Ganz klare Favoriten auf den bitteren Gang in die zweite Liga gibt es dabei nicht. Allerdings wird der Erfolg der letzten Jahre in dieser Saison wohl kaum alle Vereine vor dem Abstieg schützen.

Foto: ThinkStock, Photodisc, Thomas Northcut

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