Deutsche Polizisten greifen nur im Notfall zur Waffe
Was im Fernsehen zum „guten Ton“ gehört, stellt in der Realität die Ausnahme von der Regel dar: Deutschlands Polizisten greifen nur äußerst selten zur Dienstwaffe. 2011 wurden 85 Patronen abgefeuert, 49 waren Warnschüsse.Insgesamt 36 Mal wurden gezielte Schüsse abgegeben. Davon wurden 15 Personen verletzt, tödliche Schüsse gab es sechs Mal. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik der Deutschen Hochschule der Polizei hervor.
Schusswaffengebrach gegen Personen stark rückläufig
„Unsere Polizisten sind keine „Rowdys in Uniform“. Sie sind ausschließlich Recht und Gesetz verpflichtet und erfüllen die Aufgabe, die wir als Gesellschaft ihnen stellen, auf rechtsstaatlicher Grundlage“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier, der die Studie in Schwerin vorstellte. Er hob die rückläufige Tendenz beim gegen Personen gerichteten Schusswaffengebrach lobend hervor. Noch vor zehn Jahren wurden bundesweit mehr als 150 Schüsse abgefeuert, während die Zahl bis 2010 bereits auf 96 zurückging. Im Schnitt kamen dabei jährlich zwischen zwei und zehn Menschen ums Leben.
Weniger Schüsse auf Tiere als zuvor
Nachdem der Schusswaffengebrach gegen Tiere lange kontinuierlich gestiegen ist, ging der Einsatz gegen verletzte, kranke oder gefährliche Tiere erstmals wieder zurück. Während deutsche Polizisten 2010 noch 8.812 Mal auf Tiere schossen, ging die Zahl im Vorjahr um 500 zurück. In der Mehrheit der Fälle seien nach Verkehrsunfällen verletzte Tiere von ihrem Leid erlöst worden.