Der VW Eos (2006 bis 2015)

Berlin – War er das Experiment wert? In jedem Fall bekam VWs Cabrio-Coupé ein kompliziertes Bauteil: das Blechklappdach, dem die Ingenieure auch noch ein Glas-Schiebedach spendierten.

Mit dem Ergebnis, dass das Teil nie so richtig dicht hielt, wie der «Auto Bild Tüv Report 2020» schreibt. Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt, den sich der in Teilen durchaus solide Volkswagen gefallen lassen muss – der nach neun Jahren Produktionsdauer ersatzlos eingestellt wurde.

Modellhistorie: Der VW Eos, konstruiert auf der Plattform des Passat, kam 2006 zu den Händlern. Zum Modelljahr 2011 das Facelift: modifiziert wurden Ausstattung, Front- und Heckpartie, die Motoren liefen sparsamerer. Aus dem Programm flog der seltene V6.

Karosserievarianten: Der Eos, ein Kompaktklasse-Pkw, ist geschlossen ein Coupé, offen ein Cabrio, vereint also zwei Varianten in einem Fahrzeug.

Abmessungen: 4,41 m x 1,79 m x 1,44 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 360 l (bei geöffnetem Dach die Hälfte).

Stärken: Der Eos ist ein komfortables und verwindungssteifes Auto, das für einen Massenhersteller wie VW gewissen Exotenstatus besitzt. Bei der Hauptuntersuchung (HU) schneiden vor allem Achsaufhängungen, Lenkanlage und -gelenke gut ab. Ebenfalls meist mängelfrei: Bremsleitungen- und -schläuche sowie die Feststellbremse. Standfest ist auch die Auspuffanlage.

Schwächen: Kein gutes Bild hinterlassen Rückleuchten und Blinker bei den Modellen, die sich der vierten HU stellen mussten. Bis ins Fahrzeugalter von neun Jahren liegen auch bei den Federn und Dämpfern die Mängelquoten überdurchschnittlich hoch. Ab diesem Alter fallen ebenfalls die Bremsscheiben negativ auf, so der Tüv-Report. Nur durchschnittliche Noten für die Betriebsbremse bei Fahrzeugen, die zur dritten HU vorfuhren. Und: Kaufinteressenten sollten Gebrauchte auf Undichtigkeiten beim Klappdach untersuchen.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: «Der Eos schneidet überwiegend gut ab.» Fahrzeuge vom Erstzulassungsjahr 2012 machten allerdings einen Ausflug ins Mittelfeld. Zu den wenigen Pannenschwerpunkte zählt der Club entladene oder defekte Batterien (2009) sowie kaputte oder gelängte Steuerketten (2009 und 2010). Dieser Mangel tritt laut Tüv-Report vor allem beim 1,4-Liter-TSI auf.

Motoren: Benziner (Vier- und Sechszylinder mit Frontantrieb): 85 kW/115 PS bis 191 kW/260 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 103 kW/140 PS.

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

– Eos 1.4 TSI (2013); 118 kW/160 PS (Vierzylinder); 96 000 Kilometer; 11 000 Euro.

– Eos 2.0 TSI (2015); 155 kW/210 PS (Vierzylinder); 71 000 Kilometer; 14 250 Euro.

– Eos 2.0 TDI BMT (2014); 103 kW/140 PS (Vierzylinder); 102 000 Kilometer; 12 250 Euro.


(dpa/tmn)

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