Der 34. Bundesliga-Spieltag im Telegramm
Düsseldorf – Alle neun Begegnungen des 34. und letzten Spieltages werden am Samstag, dem 27. Juni ab 15.30 Uhr (Sky) ausgetragen.
Borussia Dortmund – 1899 Hoffenheim
SITUATION: Der BVB hat den zweiten Tabellenplatz sicher. Hoffenheim will sich noch von Rang 7 auf Platz 6 verbessern. Das würde die Qualifikation für die Gruppenspiele der Europa League ersparen.
STATISTIK: Bereits zum dritten Mal treffen beide Teams an einem letzten Saisonspieltag aufeinander. Beide Partien gewann Hoffenheim. Mit einem 2:1 in Dortmund rettete sich der Club 2013 in die Relegation. 2018 ebnete ein 3:1-Erfolg den Weg in die Champions League.
PERSONAL: Beim BVB fallen neben den Dauerverletzten Reus, Dahoud, Akanji und Delaney auch der gesperrte Can aus. Hoffenheim muss weiter ohne Belfodil und Adamyan auskommen.
BESONDERES: Götze steht erneut nicht im Kader, soll aber im Stadion offiziell verabschiedet werden. Letztmals zur BVB-Startelf gehörte der Edeltechniker beim 1:2 in Hoffenheim Ende 2019, bei dem er für die Führung der Dortmunder gesorgt hatte. Für welchen Club der WM-Held von 2014 in Zukunft spielt, ist weiterhin offen.
Bayer Leverkusen – FSV Mainz 05
SITUATION: Mainz ist schon gerettet. Leverkusen braucht einen eigenen Sieg und Schützenhilfe von Hertha in Gladbach, um noch die Champions League zu erreichen.
STATISTIK: Leverkusen gewann nur sechs der 13 Heimspiele gegen Mainz, die 05er siegten viermal auswärts. Die letzten vier Spiele, egal ob in Leverkusen oder Mainz, gewann aber der Favorit.
PERSONAL: Bayer stehen alle Spieler zur Verfügung. Mainz fehlen der gesperrte Boetius und der verletzte Awoniyi. Trainer Beierlorzer will trotz des sicheren Klassenerhalts die bestmögliche Elf aufbieten.
BESONDERES: Im Vorjahr sprang Leverkusen am letzten Spieltag vom fünften auf den vierten Platz und verdrängte Borussia Mönchengladbach. Sollte dies auch diesmal wieder gelingen, würde das wieder auf Kosten der aktuell viertplatzierten Gladbacher gehen.
Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC
SITUATION: Nach menschlichem Ermessen genügt der Borussia ein Punkt zum dritten Einzug in die Champions League nach 2015 und 2016. Für die Hertha geht es nur noch um die Platzierung: Zwischen Rang neun und zwölf werden die Berliner eintrudeln.
STATISTIK: Insgesamt ausgeglichen. Daheim spricht die Statistik aber klar für Borussia. Von 31 Spielen in Gladbach gewann Berlin nur sechs – unter anderem das bislang letzte. Das 3:0 im Februar 2019 beendete eine Serie von fünf Gladbacher Heimsiegen gegen Hertha.
PERSONAL: Beide Teams gehen zum Saisonende personell am Stock. Bei Gladbach soll sich ein möglicher Einsatz von Plea nach seiner Adduktorenverletzung kurzfristig entscheiden. Raffael könnte gegen seinen Ex-Club zum letzten Mal für die Fohlen auflaufen.
BESONDERHEITEN: Gladbach belegt am Ende zum neunten Mal in Serie einen einstelligen Tabellenplatz. In dieser Zeit qualifizierten sich die Borussen sechsmal für den Europapokal. Mit eine Sieg gegen Hertha würden die Borussen erstmals seit Einführung der Drei-Punkte-Regel beide Halbserien mit mehr als 30 Punkten abschließen.
VfL Wolfsburg – FC Bayern München
SITUATION: Der FC Bayern erhält nach dem Spiel die Meisterschale, aber sportlich geht es für Wolfsburg um mehr. Der VfL will Platz sechs und die direkte Europa-League-Qualifikation verteidigen.
PERSONAL: Zwei Monate nach seiner Operation steht Bayern-Profi Coutinho wieder im Kader. Wolfsburg bangt noch um den Einsatz seines Toptransfers Schlager (Innenbandzerrung)
STATISTIK: Seit dem verlorenen Supercup-Finale 2011 gewannen die Bayern zehn von elf Pflichtspielen gegen Wolfsburg. Nur im September 2017 gab es ein 2:2.
BESONDERES: Die Meisterfeier des FC Bayern wird in der Corona-Zeit ohne Konfetti oder Weißbierduschen stattfinden müssen.
Eintracht Frankfurt – SC Paderborn
SITUATION: Frankfurt kann die Europa League nicht mehr erreichen, Paderborn steht bereits als Absteiger fest. Für beide Teams geht es daher nur noch um einen versöhnlichen Saisonausklang.
STATISTIK: Es ist erst das vierte Bundesligaduell beider Mannschaften – die Bilanz spricht überraschend für Paderborn. Die Ostwestfalen verbuchten bisher zwei Siege, die Eintracht konnte nur ein Spiel gewinnen.
PERSONAL: Bei Frankfurt fehlt Abwehrchef Hasebe, der sich einem operativen Eingriff im Knie unterziehen muss. Dafür steht Angreifer Paciencia nach Verletzungspause wieder im Kader. Paderborn muss in der Abwehr auf den verletzten Kapitän Strohdiek (Muskelfaserriss) und den gesperrten Hünemeier verzichten.
BESONDERES: Frankfurts Urgestein Russ beendet nach 22 Jahren im Eintracht-Trikot seine Karriere. Der 34-Jährige wurde deshalb von Trainer Hütter noch einmal in den Kader berufen und könnte zum Abschied einen Kurzauftritt erhalten.
Werder Bremen – 1. FC Köln
SITUATION: Für Werder geht es um alles. Nur bei einem Sieg haben die Bremer noch eine Chance, sich in die Relegation zu retten. Zudem brauchen die Grün-Weißen Schützenhilfe von Union Berlin gegen Fortuna Düsseldorf, das zwei Punkte und vier Tore vor Werder liegt.
STATISTIK: Früher war das Weserstadion eine Festung, in dieser Saison eher ein Selbstbedienungsladen. Lediglich einen Heimsieg konnten die Bremer feiern. Köln ist seit der Corona-Pause noch ohne Sieg.
PERSONAL: Werder bangt noch um den Einsatz von Rashica. Dafür sind Vogt und Gebre Selassie rechtzeitig fit. Köln muss auf den verletzten Torjäger Cordoba, den gesperrten Kainz und aus persönlichen Gründen auf Nationalspieler Hector verzichten.
BESONDERES: Für einen ganz Großen der Bundesliga könnte es der letzte Auftritt sein. Stürmer-Legende Pizarro beendet seine Karriere. Der 41 Jahre alte Peruaner hofft aber noch auf einen Zuschlag in der Relegation.
SC Freiburg – FC Schalke 04
SITUATION: Freiburg will mit einem Erfolg den achten Platz sichern, um sich einen höheren Anteil an den TV-Geldern zu sichern als auf Rang neun. Für Schalke geht es fast nur noch darum, seine Rekordnegativserie zum Saisonabschluss zu beenden.
STATISTIK: Schalke ist seit 15 Spielen ohne Sieg. Gegen die Königsblauen feierte der Sport-Club in seiner Bundesliga-Geschichte dagegen so viele Siege wie gegen keinen anderen Verein.
PERSONAL: Während beim Sport-Club nur Gulde und Haberer fehlen, fallen bei den Schalkern neben dem gelbgesperrten Kenny erneut eine Reihe weiterer Stammkräfte wie Serdar oder Harit aus.
BESONDERES: Die Stimmung könnte kaum unterschiedlicher sein. Während die Lage in Freiburg schon die ganze Saison über entspannt ist, herrscht auf Schalke aufgrund der Pleitenserie in der Rückrunde, der finanziellen Probleme und wegen des Tönnies-Skandals große Unruhe.
FC Augsburg – RB Leipzig
SITUATION: Augsburg hat den Klassenerhalt fix, will aber noch ein paar Tabellenplätze gutmachen. Leipzig steht sicher wieder in der Champions League und möchte Rang drei verteidigen.
STATISTIK: Augsburg hat daheim noch kein Ligaspiel gegen RB verloren. Mit nur vier Saisonniederlagen ist Leipzig neben Meister Bayern Rekordhalter.
PERSONAL: Leipzig fehlt neben Poulsen und Wolf auch Sabitzer wegen einer Knieprellung. Forsberg und Schick sind fraglich. Beim FCA fällt Torhüter Luthe nach einer Trainingsverletzung voraussichtlich aus.
BESONDERES: Leipzigs Werner bestreitet sein letztes Spiel in der Bundesliga vor dem Wechsel zu Chelsea. Mit 15 Auswärtstoren in der Saison fehlen ihm noch zwei zum Rekord von Jupp Heynckes (1973/74).
1. FC Union Berlin – Fortuna Düsseldorf
SITUATION: Mit einem Sieg sichert sich Fortuna den Relegationsrang. Bei einem Remis darf Werder nicht mit vier Toren Vorsprung gewinnen. Verliert Düsseldorf, geht es bei einem Bremer Erfolg gegen Köln für die Fortuna definitiv direkt in die 2. Liga. Union hat sein Saisonziel Klassenerhalt bereits erreicht.
STATISTIK: Schon 13 Mal gastierte Düsseldorf bei Union – aber noch nie in der Bundesliga. In der Regionalliga Nord, der 3. Liga und der 2. Liga gab es seit 2000 nur drei Fortuna-Siege bei sieben Niederlagen.
PERSONAL: Bei der Fortuna dürfte es keine Überraschung geben. Torwart Steffen kann weiterhin nicht spielen. Offensiv setzt Trainer Rösler auf die Doppelspitze Karaman/Hennings. Bei Union steht Gikiewicz letztmals im Tor.
BESONDERES: Einen Tore-Doppelpack von Steven Skrzybski fände die Fortuna diesmal richtig gut. Vor gut zwei Jahren traf der Stürmer im Union-Trikot beim 3:1-Heimsieg der Berliner. Jetzt kehrt er mit Düsseldorf in die Alte Försterei zurück.
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(dpa)