Demenzerkrankungen: Schritt für Schritt zu neuen Therapien

Alle 3,2 Sekunden erkrankt weltweit ein Mensch an Demenz. Mediziner rechnen damit, dass im Jahre 2030 die Zahl der Demenzkranken von heute 47 Millionen auf 74,1 Millionen ansteigt. Noch immer gibt es keine Behandlungsmethoden, um die Erkrankung zu stoppen, mit Therapien lassen sich nur die Symptome lindern. Doch es gibt gute Ideen, die Schritt für Schritt zu besseren Therapien führen können. Wir stellen drei vor:

Spielend der Forschung helfen

Um in der Forschung einen Schritt weiterzukommen, hatten britische Neurologen eine gute Idee: Sie entwickelten eine App, eine mobiles Spiel, das auf spielerische Art Daten einsammelt. „Sea Hero Quest“ ist ein Orientierungsspiel, in dem man sich Karten einprägen, Routen suchen und navigieren muss. Weil eine gestörte Orientierung zu den ersten Symptomen einer Demenzerkrankung gehört, interessiert die Neurologen, wie sich gesunde Menschen orientieren. Um an diese Daten zu gelangen, werden die Informationen aus „Sea Hero Quest“ an die britischen Neurologen weitergeleitet. Sie sind sich sicher: Wenn nur 100.000 Menschen das Spiel zwei Minuten spielen, ersetzt das mehr als 50 Jahre herkömmlicher Laborarbeit.

Demenz: Mit Bluttest Krankheitsverlauf verfolgen

Demenzerkrankungen wie Alzheimer hinterlassen messbare Eiweiß-Spuren – sowohl im Gehirn als auch im Blut. Forschern den Universitäten Tübingen und Basel gelang es nun, bestimmte fadenförmige Proteine zu identifizieren, die bei diesem Prozess freigesetzt werden. In Versuchen mit Mäusen mit Erkrankungen der Hirnnerven hatte sich gezeigt, dass die Konzentration dieser Proteine in Gehirnflüssigkeit und Blut in engem Zusammenhang stehen. Je weiter die Hirnschäden vorangeschritten waren, desto höher die Messwerte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich mit der Bestimmung der Konzentration der Krankheitsverlauf verfolgen lässt.

Beschäftigung für Demenzkranke

Menschen, die an Demenz oder Alzheimer erkrankt sind, sind oft sehr rastlos. Sie leiden unter einer ständigen Unruhe und einem schwer zu kontrollierenden Bewegungsdrang. Daher haben auch Pflegepersonal und Angehörige oft Schwierigkeiten, den Erkrankten eine geeignete Beschäftigung zu bieten, die beruhigt und nicht überfordert. Die Firma Hapti hat sich der Problematik angenommen und einen Muff entwickelt, der nicht nur kalte Hände wärmt, sondern den Demenzkranken auch Ablenkung und Beschäftigung bietet. Der weiche Muff enthält eingenähte Bälle, die mit Geschick bewegt werden können und Tast-Erlebnisse dank eingearbeiteter Holzperlen. Persönliche Erinnerungen wie ein Foto oder ein Ring finden in einem am Muff befestigten Täschchen Platz. Ziel des Hapti Muffs ist es, dass die unruhigen Hände der Erkrankten Beschäftigung finden – der Muff vermittelt Beruhigung und Abwechslung. Mehr Infos: www.hapti.de



ArtikelBild: Thinkstock, 513382913, iStock, ilkafranz_com
Produktübersicht: Screenshot hapti.de

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