Dank Messi «das Licht gefunden»: Barça entschärft Krise

Barcelona – Nach dem Spiel konnte sich Luis Suárez einfach nicht zurückhalten: «Verlängert doch endlich den Vertrag mit Lio!», rief der Stürmer aus Uruguay in die Mikrofone der Journalisten. Die Botschaft galt der Chefetage seines FC Barcelona.

Dank eines erneut glänzend aufgelegten Lionel Messi hatten die Katalanen kurz zuvor im spanischen Fußball-Pokal mit einem 3:1 gegen Athletic Bilbao das 1:2 aus dem Hinspiel wettmachen und ins Viertelfinale einziehen können. Damit wurde die Krise, die sich nach einem schlechten Jahresstart und erstem internen Gezänk abgezeichnet hatte, auch ohne den geschonten deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen vorerst entschärft.

Messis Tor zum 3:1-Endstand nur zwölf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, das den Titelverteidiger in die nächste Runde trug, war bereits der dritte direkt verwandelte Freistoß des Argentiniers im dritten Spiel in Serie. Zuvor hatte der 29-Jährige das 1:0 durch Suárez (35. Minute) eingeleitet. «Es gibt keinen wie Messi, er ist einzigartig», lobte Barça-Trainer Luis Enrique seinen Star. Dank des fünffachen Weltfußballers hätten die Blauroten «das Licht gefunden», schrieb am Donnerstag die Tageszeitung «La Vanguardia».

Mit dem Sieg machte Barcelona auch den schlechten Start ins neue Jahr zumindest vorerst vergessen. Nach dem 1:2 bei Bilbao hatte es in der Liga beim CF Villarreal nur ein mageres 1:1 gegeben, bei dem Messi in der 90. Minute zumindest einen Punkt gerettet hatte. In der Primera División liegt der Titelverteidiger bereits fünf Punkte hinter Tabellenführer Real nur auf Platz drei – und hat schon ein Spiel mehr als die Königlichen von Weltmeister Toni Kroos bestritten.

Nach dem Spiel bei Villarreal war Gerard Piqué an den Spielfeldrand gelaufen und hatte den auf der Ehrentribüne sitzenden LaLiga-Boss Javier Tebas wegen angeblicher Benachteiligungen der Katalanen durch die Schiedsrichter vor aller Augen an den Pranger gestellt. Mit böser Miene hatte der Abwehrchef gerufen: «Hast du das gesehen? Ja, du, du! Hast du das gesehen? Jetzt bist du sicher froh!» Deshalb ermittelt nun die Disziplinarkommission gegen Piqué. Der Ehemann von Pop-Ikone Shakira wurde sogar vom eigenen Coach kritisiert. Man solle besser spielen und nicht Dritte kritisieren, so Luis Enrique.

Die Krise ist nun zwar vorerst abgewendet. Das Team ist jedoch auch in den nächsten Tagen und Wochen gefordert. Ebenso wie Clubboss Josep Bartomeu, der sich mit der Verlängerung des im Juni 2018 auslaufenden Vertrags von Messi Zeit lässt. Vor allem die Premier League und allen voran Ex-Barça-Coach Pep Guardiola (Manchester City) sollen den Mann aus Rosario mit vielen Millionen und anderen Versprechungen locken. Mit der Aussage, man wolle wegen Messi «keinen finanziellen Unsinn machen», hatte ein Barça-Sprecher vor dem Bilbao-Spiel zusätzlich für Aufregung gesorgt.


(dpa)

(dpa)