Chinesischer Aktivist verlässt US-Botschaft in Peking
Am Mittwoch hat der chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng die US-Botschaft in Peking verlassen. Der 40-Jährge sei in einer „medizinischen Einrichtung in Peking eingetroffen, wo er medizinisch behandelt und wieder mit seiner Familie vereint wird“.Das teilte ein ranghoher US-Regierungsbeamter der Nachrichtenagentur dpa in Peking mit. Zuvor berichtete bereits die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, dass der blinde Bürgerrechtler die US-Botschaft nach sechstägigem Aufenthalt „aus freien Stücken“ verlassen hätte. Das chinesische Außenministerium verlangte eine „Entschuldigung“ der amerikanischen Regierung. Chen sei „auf ungewöhnliche Weise“ aufgenommen worden. „China ist sehr unzufrieden damit.“
Einmischung der USA unerwünscht
Die Volksrepublik akzeptiere keine Einmischung der USA in innere Angelegenheit, teilte Außenamtssprecher Liu Weimin Xinhua nach mit. Zuvor traf US-Außenministerin Hillary Clinton zu länger geplanten Gesprächen in Peking ein.
Am Sonntag vor einer Woche war der 40-Jährige Aktivist nach insgesamt 19 Monaten Hausarrest aus seinem Dorf in der Provinz Shandong geflohen. Mit Hilfe von Freunden gelangte er nach Peking. Wie Bekannte des Bürgerrechtlers der Nachrichtenagentur dpa mitteilten, plane er nicht, das Land zu verlassen. Chen wolle mit seiner Familie ein normales Leben führen können.