Call und Put – investieren mit binären Optionen

0 oder 1 – auf dieser einfachen Grundlage des Binärcodes funktionieren Computer. Nach demselben Prinzip wird auch in der Finanzwelt gearbeitet: 0 oder 1, gewonnen oder verloren, nur diese beiden Möglichkeiten gibt es bei den binären Optionen. Nicht wenige sehen diese Form der Geldanlage als reines Glücksspiel. Sicher ist: Wer blauäugig in diesen Markt einsteigt, kann böse Überraschungen erleben.

Hohe Renditen locken

Renditeversprechen von 70 oder 80 Prozent, wenn nicht sogar mehr: Es ist kein Wunder, dass das Investment in binäre Optionen immer beliebter wird. Zumal sie einen sehr simplen Ansatz haben und damit auch für Börsen-Einsteiger ohne Weiteres zu verstehen sind: Sie setzen ihr Geld entweder auf einen Anstieg oder einen Rückgang der Kurse. Wenn sie richtigliegen, erhalten sie den Gewinn. Liegen sie falsch, ist das Geld weg. Im Kommen ist dabei auch der automatische Handel mit spezieller Software. Als Grundlage – Basiswerte oder Assets genannt – dienen Aktien, Indizes, Rohstoffe oder zwei Währungen, auf deren Wertverhältnis der Anleger setzt. Eine Variante ist die Call-Option: Sie geht davon aus, dass der Basiswert steigt. Bei der Put-Option gilt das Gegenteil. Wie viel er einsetzen will und wie lange die Option laufen soll, das entscheidet der Anleger selbst. Ob er richtiglag oder nicht, steht am Laufzeitende fest.

Erst exotisch, jetzt besser reguliert

Binäre Optionen starteten als exotisches Instrument und wurden außerhalb der Börse gehandelt. Seit dem Jahr 2008 sind sie offiziell auf dem Markt der Finanzderivate zugelassen, auch um für eine bessere Regulierung zu sorgen. In Europa waren Zypern und Malta in den Jahren 2012 und 2013 die ersten Länder, die den Handel mit binären Optionen gesetzlich regelten. Wenig überraschend also, dass sich dort viele Online-Broker ansiedelten. Wer es mit binären Optionen versuchen will, braucht sie.

Kapital streuen und realistisch bleiben

Bei der Suche nach dem richtigen Broker gilt: Der richtige, weil seriöse Partner ist schwer zu finden. In jedem Fall sollte der Anleger sein Risiko minimieren, indem er sich an die Regeln hält, die auch den Aktienmarkt gelten: Kapital streuen, realistisch bleiben, Emotionen kontrollieren und eine Strategie umsetzen. Dafür braucht es eigenes Wissen. Deshalb: erst informieren, dann einsteigen.

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