BU-Versicherung: Schutz vom Chef
Neben Einzelverträgen offerieren BU-Versicherer eine kollektive Variante. In diesem Fall schließt ein Unternehmen einen Gruppenvertrag ab und bietet seinen Beschäftigten an, sich darüber zu versichern. Für einige Arbeitnehmer stellt das die einzige Möglichkeit dar, sich zu bezahlbaren Prämien zu versichern.
Was für eine kollektive Versicherung durch den Arbeitgeber spricht
Bei Einzelverträgen berechnen Versicherer genau, wie viel Prämie sie verlangen: Neben dem Alter und dem beruflichen Risiko prüfen sie anhand eines Fragenkatalogs den Gesundheitszustand eines Antragsstellers. Ältere Beschäftigte mit Vorerkrankungen, die zugleich in einem risikoreichen Beruf arbeiten, müssen einen horrend hohen Beitrag stemmen. Dies lässt sich umgehen, wenn ein Unternehmen eine kollektive Berufsunfähigkeitsversicherung vereinbart. Die Gesellschaften verzichten bei einer solchen Police auf die Gesundheitsprüfung, sie offerieren für alle durchschnittliche Prämien. Die finanzielle Gefahr, dass manche unter den Versicherten mit hoher Wahrscheinlichkeit berufsunfähig werden, gehen sie ein. Dafür erhalten sie auf einen Schlag zahlreiche Neukunden. Zugleich können sich einige Arbeitnehmer freuen, dass sie sich preiswert versichern können. Auch der Arbeitgeber zieht aus einem solchen Angebot einen Nutzen: Er bietet seinen Angestellten einen wichtigen Mehrwert, den sie zu schätzen wissen.
Gruppenversicherung empfiehlt sich nicht für jeden
Eine solche Gruppenversicherung kommt aber nur für Unternehmen infrage, in denen Beschäftigte mit unterschiedlichen beruflichen Risiken arbeiten. Für eine Baufirma, in der fast alle auf Baustellen schuften, lohnt sich eine solche Berufsunfähigkeitsversicherung nicht. Ein Großteil der Belegschaft setzt sich starker körperlicher Belastung aus, deswegen veranschlagen Versicherer hohe Prämien. Im Vergleich zu Einzelverträgen bestehen kaum Einsparpotenziale. Die kollektive Variante empfiehlt sich nur, wenn in einem Unternehmen zum Beispiel ein Teil in den Fabrikhallen schwerer Arbeit nachgeht und ein anderer Teil im Büro sitzt. Dann ergeben sich für die Fabrikarbeiter dank der Bürobeschäftigten attraktiv preiswerte Prämien. Aber nicht nur Arbeitgeber sollten zuvor abwägen, ob sich eine Gruppenversicherung für ihren Betrieb eignet. Bietet das Unternehmen einen Kollektivvertrag an, sollten auch Arbeitnehmer zuerst überlegen. Jüngere und gesunde Mitarbeiter in risikoarmen Berufen können sich individuell meist günstiger versichern.
Ältere Mitarbeiter in gefährdeten Berufen profitieren
Unternehmen sollten sich mit dem Thema BU-Police (viele weitere ausführliche Informationen) auseinandersetzen und sich zwei Fragen stellen: Führt eine Kollektivversicherung zu finanziellen Vorteilen? Besteht in der Belegschaft Interesse an einer solchen Berufsunfähigkeitsversicherung? Beantworten sie beide Fragen positiv, sollten sie sich um einen Gruppenvertrag kümmern. Einige Arbeitnehmer können nur so günstig vorsorgen. Sie werden es danken, eine BU-Police kann einen wichtigen Baustein bei der Mitarbeiterbindung darstellen.
Image: DOC RABE Media – Fotolia
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