Berliner Senat: Derzeit keine Möglichkeit für viele Fans
Berlin – Nach derzeitiger Rechtslage könnten beim DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen nur wenige Hundert Zuschauer im Berliner Olympiastadion sein – und das auch nur unter sehr strengen, für ein Fußballspiel logistisch schwer zu erfüllenden Auflagen.
«Es gilt nach wie vor die Eindämmungsmaßnahmenverordnung: § 4 Veranstaltungen, Versammlungen, Zusammenkünfte und Ansammlungen; im Zusammenhang mit § 1 der Verordnung über das Verbot von Großveranstaltungen. Darüber können wir uns als Sportverwaltung nicht hinwegsetzen», teilte ein Sprecher der Berliner Innenverwaltung auf Anfrage mit.
Laut Corona-Verordnung dürfen trotz Verbots für öffentliche Veranstaltungen ab dem 30. Juni 2020 «sonstige Veranstaltungen und Zusammenkünfte» unter freiem Himmel mit bis zu 1000 Personen in der Hauptstadt stattfinden. Abzüglich der Kader und Delegationen der Finalisten sowie Medienvertretern blieben somit nur einig Hundert Plätze in der Arena, die normalerweise mehr als 74.000 Besuchern Platz bietet.
Das Pokalfinale findet am 4. Juli im Olympiastadion statt. Über die Besucher müsste unter anderem eine Anwesenheitsdokumentation mit Informationen zur Kontaktnachverfolgung geführt werden, die bei einer Einlasskontrolle unter den gängigen Abstandsregeln zu erfolgen hätte. Laut Berliner Senat ist für einen Vorstoß für Fans im Stadion der Deutsche Fußball-Bund als Veranstalter am Zug. Beantragt habe der Verband bisher «ein Spiel ohne Zuschauer», hieß es von der Behörde.
Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte die Hoffnung auf ein Endspiel vor Fans geäußert. In dem «riesigen Stadion» könne man «ein kleines Zeichen» setzen: «Ich bin da ein bisschen Optimist und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir vielleicht ein paar Zuschauer dabei haben werden. Aber das entscheidet die Politik», sagte Völler. Bayern-Trainer Hansi Flick äußerte sich skeptisch: «Ich weiß nicht, ob das jetzt schon soweit sein kann, dass in Berlin eventuell Zuschauer sind. Ich kann es mir fast nicht vorstellen», sagte der 55-Jährige.
(dpa)