Bayern-Vorstand Kahn sieht Konkurrenz gefordert
München – Im Kampf gegen drohende Langeweile im Meisterkampf muss nach Ansicht von Bayern-Vorstand Oliver Kahn mehr von der Bundesliga-Konkurrenz kommen.
«Natürlich lebt ein Wettbewerb wie die Fußball-Bundesliga sehr stark von der Spannung, gerade von der Spannung um den deutschen Meistertitel. Aber wir können nicht hergehen und sagen, ja gut, dann spielen wir halt jetzt ein bisschen schlechter. Natürlich ist auch hier die Konkurrenz gefordert, das Beste aus ihren Mitteln zu machen», sagte der 51-Jährige im ZDF-Sportstudio.
Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern bejubelte in dieser Saison die achte deutsche Meisterschaft am Stück, obwohl die Münchner im vergangenen Jahr zeitweise deutlich zurücklagen. «Das wären eigentlich Chancen für die Konkurrenz gewesen, da anzugreifen und uns mal vom Thron zu stoßen», sagte Kahn. «Aber diese Mannschaft hat eine unglaubliche Mentalität, einen unglaublichen Willen.» Sie sei «absolut verdient» deutscher Meister geworden.
Der frühere Weltklasse-Torhüter, der seit diesem Jahr im Vorstand des Clubs zurück ist, verwies auf die Solidarität des FC Bayern, gerade während der Corona-Krise. «Wir haben auch in der Vergangenheit immer gezeigt, dass wir nicht nur uns im Blick haben, sondern dass wir immer auch schauen müssen, dass wir uns nicht zu Tode siegen», sagte Kahn. «Wir sind weiterhin immer interessiert an einem ausgeglichenen, fairen und spannenden Wettbewerb.»
Kahn betonte noch einmal, dass Nationalspieler Leroy Sané «noch ein Jahr Vertrag bei Manchester (City)» habe. «Und mehr gibt es jetzt dazu nicht zu sagen», erklärte der 51-Jährige im ZDF-Sportstudio auf die entsprechende Frage. Kahn erklärte, dass «wir dann über Transfers, über Verpflichtungen von Spielern sprechen, wenn sie auch wirklich stattgefunden haben.»
Nationalstürmer Sané wird schon länger vom FC Bayern umworben, gilt als Wunschkandidat des alten und neuen deutschen Meisters. Sein letztes Pflichtspiel bestritt der 24-Jährige Anfang März mit der U23 von Manchester City. Der Angreifer war wegen einer Kreuzbandverletzung monatelang ausgefallen. Im ersten Spiel zum Wiederbeginn der Meisterschaft in England kam Sané zuletzt gegen den FC Arsenal noch nicht zum Einsatz. Sein Vertrag in Manchester ist bis zum 30. Juni 2021 gültig. Allerdings hat Sané Angebote für eine Vertragsverlängerung abgelehnt.
«Er ist ein feiner Junge und ich liebe ihn so sehr. Ich habe nichts gegen ihn – er will aber ein anderes Abenteuer», sagte Pep Guardiola, der Trainer von Manchester City. «Wenn man sich mit einem anderen Verein einigt, kann er diesen Sommer gehen. Wenn nicht, erst nach Ende seines Vertrages», hatte der frühere Bayern-Coach Guardiola gesagt. In diesem Sommer würde Manchester City allerdings eine Ablösesumme kassieren, in einem Jahr nicht mehr.
(dpa)