Baba Amr: Assad-Regime verweigert dem Roten Kreuz weiterhin Zugang
Es ist schon der vierte Tag an dem Hilfskräfte des Internationalen Roten Kreuzes vergeblich versuchen Hilfsgüter in den zerstörten Stadteil Baba Amr der syrischen Stadt Homs zu schaffen. Nachdem die Stadt bereits seit einem Monat durch regimetreue Truppen von der Außenwelt abgeschnitten ist, spitzt sich die Lage der immer dramatischer zu.Gegenwärtig dringen kaum Informationen über den Zustand der 20 000 Bewohner von Baba Amr nach außen. Doch nachdem der Stadtteil seit Anfang Februar immer wieder unter heftigen Beschuss steht und die Menschen aus Angst vor Scharfschützen ihre Häuser nicht verlassen können, befürchten Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes eine humanitäre Katastrophe. Seit Tagen versuchen die Helfer mit Unterstützung des Syrischen Roten Halbmondes Hilfsgüter und medizinische Versorgung nach Baba Amr zu bringen, vergeblich.
Assad-Regime verweigert den Zugang aus Sicherheitsgründen
Laut dem britischen Sprecher für das Rote Kreuz, Sean Maguire, wird den Helfern der Zugang zu Baba Amr aus Sicherheitsgründen verwehrt. „Uns wurde gesagt, dass die aktuelle Sicherheitslage es nicht zulässt, dass wir dorthin gehen, dass es dort für uns nicht sicher sei; und dass es dort Sprengfallen und Minen gebe. Wir haben keine Möglichkeit diese Informationen zu verifizieren,“ fügte Maguire hinzu.
Baba Amr: Ein Stadtteil abgeschnitten vom Rest der Welt
Die Bewohner von Baba Amr müssen ohne Elektrizität, Wasser oder Kommunikation via Telefon ausgekommen. Ihre Verbindungen zur Außenwelt wurden gekappt. In den vergangenen Tagen fielen die Temperaturen. CNN zeigte Bewohner der syrischen Stadt, die Schnee sammeln, um etwas Trinkwasser zu erhalten. In der Stadt gibt es kaum noch Nahrungsmittel und die Menschen verlassen aus Angst ihre Häuser nicht.
Da dem Rote Kreuz der Zutritt zu dem umkämpften Stadtteil verwehrt bleibt, teilen Helfer Essen, Baby-Nahrung, Decken und Hygiene Produkte in den umliegenden Bezirken aus, in die sich viele Bewohner von Homs geflüchtet haben.
Syrisches Fernsehen berichtet über erfolgreiche „Säuberung“ von Homs
Während das Rote Kreuz darauf wartet doch noch in den völlig zerstörten Bezirk Baba Amr vorgelassen zu werden, zeigt das Assad-Regime Filmaufnahmen der Aufräumarbeiten im staatlichen Fernsehen. Die BBC berichtete, dass Arbeiter gezeigt wurden, die den Schutt und die Trümmer des wochenlangem Bombardements von Homs, wegräumten. Die Reporter des staatlichen syrischen Fernsehens berichteten die Gegend sei von „bewaffneten Terroristengruppen gesäubert worden“.
Unterdessen gelangen Berichte der syrischen Protestgruppen über erneute Todesfälle an die Außenwelt. Es sollen erneut 17 Menschen in Homs ums Leben gekommen sein. Sechs davon seien angeblich auf einem Feld außerhalb von Baba Amr von Assad-Treuen hingerichtet worden.