Apple: E-Mail-Dienst des iPhone-Herstellers zwangsweise eingestellt
Im Moment scheint Apple allerorts in Rechtsstreitereien verwickelt zu sein. Neben dem Streit um die Nutzung des Namens „iPad“ in China, wurden dem hauseigenen E-Mail-Dienst des iPhone Herstelles durch eine Patentklage von Motorola nun Zügel angelegt.
Wie immer sind es Apple-Kunden, die die Konsequenzen der Gerichtsurteile am meisten zu spüren bekommen. Im Falle des Patentstreits mit Motorola, muss Apple seine E-Mail-Dienste in Deutschland einschränken. Nutzer des Apple E-Mail Dienstes bekommen nun ihre Nachricheten nicht mehr direkt auf die Geräte. Der Push-Service von MobileMe und iCloud musste bis auf weiteres deaktiviert werden.
Nutzer können Apple-Mail-Dienst weiter nutzen
Apple-Kunden, die den hauseigenen E-Mail-Dienst des iPad-Herstellers nutzen, können auch weiterhin ihre E-Mails empfangen. Allerdings werden sie nicht mehr automatisch über neu eintreffende Nachrichten informiert. Das Push-Verbot kann von den Anwendernaber auch einfach umgangen werden, in dem sie den Dienst so konfigurieren, dass das Gerät von sich aus regelmässig das E-Mail-Konto nach neuen Nachrichten abfragt („Pull“). Die Firma Apple betonte, dass der Push-Mail-Service auf Desktop-Computern, Laptops und im Web sowie Dienste anderer Anbieter wie Microsoft Exchange ActiveSync, nicht von dem Stopp betroffen seien.
Auslöser ist Patentklage gegen Apple von Motorola
Der Grund für den eingeschränkten E-Mail-Dienst für Apple Kunden dürfte ein drei Wochen altes Urteil des Landgerichts Mannheim sein. Die Richter in Baden-Würrtemberg stellten ein Verletzung eines Motorola-Patents durch die Funktionsweise der Apple-Dienste fest. Hierbei handelt es sich allerdings um ein etwas älteres Patent. Es stammt noch aus der Vor-Smartphone Zeit der Pager und betrifft ein Verfahren zur Zustellung von Informationen auf die Geräte. Auch aus diesem grund hält Apple die Patentklage des Konkurrenten nicht für zulässig. „Wir halten das Patent von Motorola für ungültig und werden gegen das von Motorola Mobility veranlasste Urteil Berufung einlegen“, erklärte ein Apple-Sprecher.
Mannheimer Urteile begünstigten zum zweiten Mal Motorola
Bereits zum zweiten Mal in diesem Monat geht Motorola aus einem Rechtsstreit mit Apple als siegreich hervor. Nach einem anderen Patenturteil der Mannheimer Richter Anfang Februar musste der Konzern mit Sitz im kalifornischen Cupertino den Online-Verkauf einiger iPhone- und iPad-Modelle stoppen. Die Berufungsinstanz, das Oberlandesgericht Karlsruhe, setzte das Verkaufsverbot allerdings nach einem Tag vorerst aus. In dem Urteil ging es um ein Patent für den Datenfunkstandard GPRS.
Apple beobachtet Motorola während Übernahmen durch Gigant Google
In diesem Monat gaben US-behörden und die EU-Kommission ihr Einverständnis zur Übernahme von Motorola für 12,5 Milliarden Dollar durch Google. Der Internetriese übernimmt den Mobilfunk-Experten hauptsächlich wegen tausender Patente, die dem US-Konzern gehören. Die rechtlichen Kontroversen in die Motorola gegenwärtig, zum Beispiel mit Apple, verwickelt ist, werden daher umso genauer beobachtet.