ADAC will Nürburgring kaufen

Im vergangenen Jahr meldeten die Betreiber des Nürburgrings Insolvenz an und gerieten wegen verschwendeter Steuermillionen in die Schlagzeilen. Jetzt bekundet der ADAC Interesse an dem traditionsreichen Rennparcours – allerdings nur an der Strecke, nicht an den angegliederten Erlebnispark.

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat bislang nur Rennen veranstaltet. Jetzt will er offenbar Eigentümer einer dazu passenden Rennstrecke werden. Die Insolvenzverwalter haben ein Kaufangebot in unbekannter Höhe vom ADAC erhalten. Vermutet wird, dass der Automobil-Club rund 100 Millionen Euro für die Rennstrecke bezahlen will. An dem Erlebnispark mit Achterbahn und Shopping-Meile besteht dabei offensichtlich kein Interesse. Der war zwischen 2007 und 2009 im Rahmen eines neuen Gesamtkonzeptes gebaut worden, rund 400 Millionen Euro an Beihilfen flossen aus der Staatskasse. Dem Konzept ging nicht auf und im Sommer 2013 setzte der Insolvenzantrag einen Schlusspunkt unter das gescheiterte Projekt.

Der ADAC ist bereits der größte Veranstalter auf dem Nürburgring

Mit Rennen wie dem ADAC Truck Grand Prix war der ADAC ohnehin der bedeutendste Veranstalter auf dem Nürburgring – und einer der größten Leidtragenden der Pleite. Mit seinem unverbindlichen Angebot erhält der Club Einblick in die Bücher der Insolvenzverwalter, ein endgültiges Angebot kann dann folgen. Laut den Insolvenzverwaltern gibt es noch weitere Interessenten, und im kommenden Frühjahr soll der Verkauf abgeschlossen werden. Es wird auch spekuliert, dass der ADAC den Nürburgring zusammen mit Partnern, zum Beispiel aus den Reihen der deutschen Autoindustrie erwirbt. Die nutzt die Strecke seit Jahrzehnten für Fahrtests.

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