Ackermann verlässt die Deutsche Bank mit roten Zahlen
Die Deutsche Bank hat zum Jahresende rote Zahlen geschrieben, im Gesamtjahr 2011 ihr Nettoergebnis aber fast verdoppelt. Unter dem Strich blieben im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Euro, wie die Bank am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte.
Im vierten Quartal sei vor Steuern ein Minus von 351 Millionen Euro angefallen, teilte die größte deutsche Bank am Donnerstag in Frankfurt mit. Im vierten Quartal 2010 hatte das Institut noch 707 Millionen Euro vor Steuern verdient. Dank einer Steuergutschrift stand zum Jahresabschluss 2011 jedoch unter dem Strich ein Nettogewinn von 186 (Vorjahr: 601) Millionen Euro in den Büchern. Damit verfehlte die Bank die Prognosen der Experten deutlich. Die Aktie büßte vorbörslich sechs Prozent ein.
Ursache dafür seien die Schuldenkrise und Gerichtskosten in den USA
Für die Schwächen im Geschäft machte die Bank die Belastungen durch die europäische Staatsschuldenkrise und zurückhaltende Investoren verantwortlich. Außerdem haben mögliche Belastungen für die Gerichtsverfahren in den USA die Deutsche Bank zum Jahresende vor Steuern überraschend in die roten Zahlen gedrückt. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg zudem von rund 1,3 auf 1,8 Milliarden Euro.
Ackermann spricht trotz allem von „ansehnlichen Ergebnissen“
Der scheidende Vorstandschef Josef Ackermann sprach mit Blick auf das Jahresergebnis von Schwächen im Investmentbanking, die vom klassischen Bankgeschäft kompensiert worden seien. Im klassischen Bankgeschäft erzielte das Unternehmen ein Rekordergebnis von 3,7 Milliarden Euro vor Steuern. „Die Deutsche Bank hat erneut bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen ansehnliche Ergebnisse erzielen kann“, sagte Ackermann.
Deutsche Bank erfüllt Vorgaben der Europäischen Bankaufsicht
Konzernweit lag die Eigenkapitalrendite den Angaben zufolge bei zehn Prozent. Die Deutsche Bank erfüllte bereits jetzt die verschärften Anforderungen an Kapitalausstattung der Europäischen Bankaufsicht EBA. Die sogenannte Kernkapitalquote liege bei 9,5 Prozent.