Nach Massaker in Syrien: Treffen zwischen Annan und Assad geplant
Nach dem Massaker in der syrischen Stadt Al-Hula mit mehr als 100 getöteten Zivilisten sieht sich das Land einem Sturm der internationalen Entrüstung ausgesetzt. Am Donnerstag sollen der UN-Sondergesandte Kofi Annan und Präsident Baschar al-Assad zusammenkommen.Bei der Visite sind auch Gespräche mit Oppositionsvertretern geplant. Der frühere UN-Generalsekretär will die Beteiligten erneut für seinen Friedensplan gewinnen. Syrische Diplomaten bezeichneten die Visite als „entscheidend“ für die Friedensinitiative. Doch viele Oppositionelle und Experten sehen das Vorhaben der Waffenruhe schon jetzt als gescheitert an.
Beispielloses Blutbad soll nicht ohne Folgen bleiben
Das Massaker sei ein „schockierendes Ereignis mit schweren Folgen“, hatte Annan nach seinem Eintreffen am Montag gesagt. Am vergangenen Freitag kamen bei einem Angriff in Al-Hula in der Provinz Homs mehr als 110 Menschen ums Leben, etwa ein Drittel davon Kinder. Die internationale Gemeinschaft zeigte sich schockiert und verurteilte das Blutbad scharf. Dem Assad-Regime komme eine Mitverantwortung zu, hieß es. Die Regierung in Damaskus wusch ihre Hände jedoch in Unschuld und nannte „terroristische Banden“ als Drahtzieher der Tat.
Proteste halten seit 15 Monaten an
Der Angriff auf Al-Hula stellt einen weiteren Tiefpunkt der Gräueltaten in Syrien dar. Seit 15 Monaten unterdrückt die Führung in Damaskus anfangs friedliche Proteste, die inzwischen zu großen Teilen in einen bewaffneten Aufstand umgeschlagen ist. UN-Schätzungen zufolge wurden dabei mindestens 10.000 Menschen getötet. Aktivisten gehen von über 12.000 Opfern aus.