Völkermord-Prozess gegen Ratko Mladic mit Anklageverlesung fortgesetzt
Der Völkermord-Prozess gegen den serbischen General Ratko Mladic ist am Donnerstag vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag fortgesetzt worden.
Staatsanwalt Peter McCloskey beschrieb das Massaker in der ostbosnischen Stadt Srebrenica, wo an nur fünf Tagen vom 12. bis 16. Juli 1995 mehr als 7000 muslimische Jungen und Männer von Mladic-Soldaten ermordet worden waren. In den folgenden Monaten seien weitere muslimische Flüchtlinge erschossen worden, die sich durch die Wälder in Gebiete ausserhalb serbischer Kontrolle durchschlagen wollten, sagte der Ankläger.
Viele Beweise gegen den Angeklagten
„Die Beweislage ist erdrückend“, berichtete der Staatsanwalt. Mladic war wie am Vortag wieder in dunklem Anzug mit Krawatte im Gerichtssaal erschienen. Der 70-jährige Angeklagte machte sich Notizen. Während der frühere Militärchef der bosnischen Serben in den 90er Jahren bei seiner Verhaftung vor einem Jahr gesundheitlich schwer angeschlagen war, machte er im Gericht einen gesunden und ausgeruhten Eindruck.
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