Brüchige Waffenruhe: UN-Beobachter in Syrien unerwünscht
Der vereinbarten Waffenruhe zum Trotz hält die Gewalt in Syrien weiter an. Die USA rief Staatschef Baschar al-Assad zur unverzüglichen Einhaltung des Abkommens auf. Derweil wehrt sich Damaskus gegen das UN-Vorhaben, mehr als 250 Sicherheitsbeobachter nach Syrien zu schicken.Während US-Regierungssprecher Mark Toner die derzeitige Lage als „inakzeptabel“ bezeichnete, versicherte der syrische Außenminister Wallid al-Muallim bei seinem Besuch in China die vollständige Einhaltung des Sechs-Punkte-Plans des UN-Sondergesandten Kofi Annan.
Homs weiter unter Beschuss
Rebellenangaben zufolge setzten die syrischen Streitkräfte ihre Angriffe auf die Protesthochburg Homs auch am dritten Tag nach der Ankunft des UN-Vorausteams der Beobachtermission fort. Vor allem die Stadtviertel Dschurat al-Schaja und al-Karabis waren schwerem Beschuss ausgesetzt. Zu Explosionen soll es in den Vierteln Bajada und Chaldije gekommen sein.
Allein am Dienstag waren nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mindestens 15 Zivilisten ums Leben gekommen.
Syrien hält Aufstockung der UN-Beobachter für unnötig
Die am Samstag vom UN-Sicherheitsrat vereinbarte Beobachtermission zur Sicherung der Waffenruhe in Syrien wird vom Assad-Regime weiterhin kritisch betrachtet. Erste Pläne sahen vor, 250 UN-Beobachter nach Damaskus zu entsenden. Nun wird über eine Aufstockung der Zahl diskutiert. Syrien stellt sich jedoch gegen die Erhöhung. Die geplanten 250 Beobachter seien ausreichend. Diese könnten syrische Hubschrauber nutzen, sollten jedoch aus neutralen Ländern wie Brasilien, Russland und China kommen. Das Vorauskommando bestehend aus sechs Militärs ist seit Sonntag vor Ort und hatte am Montag die Arbeit aufgenommen.