Militärausgaben: Russland und China erhöhen Ausgabe, der Westen hält sich zurück
Im vergangenen Jahr sind die weltweiten Militärausgaben erstmals seit über zehn Jahren nicht merklich gestiegen. Die Verteilung ist jedoch eine andere geworden. Während sich der Westen in Zurückhaltung übt, investieren Russland und China kräftig.Besonders der Druck der Haushaltslöcher hat die westlichen Staaten sparen lassen. China und Russland hatten hingegen deutliche höher Ausgaben als noch im Vorjahr. Saudi-Arabien legte ebenfalls zu. Zu diesem Ergebnis kommt der am Dienstag veröffentlichten Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri (Stockholm International Peace Research Institute).
Weltweites Wachstum rückgängig
Insgesamt sechs der zehn Staaten mit den weltweit höchsten Militärausgaben hielten sich zurück: USA, Großbritannien, Frankreich, Indien, Deutschland und Brasilien. Zwar gehört Deutschland im Verhältnis des Militärhaushalts weiterhin zu den Top Ten der Welt, rutschte aber vom achten auf den neunten Platz. Weiterhin unangefochten an der Spitze steht die USA, gefolgt von China und Russland.
Im Vorjahresvergleich stiegen die Militärausgaben um 0,3 Prozent auf rund 1,74 Billionen US-Dollar (1,33 Billionen Euro). Damit stieg das Wachstum deutlich geringer an als in den Vorjahren. Im Zeitraum von 2001 bis 2009 legten die jährlichen Militäraufwendungen im Schnitt um 4,5 Prozent zu.
Trendwende noch ungewiss
„Es ist zu früh, um zu sagen, ob die abflachenden Militärausgaben von 2011 eine langfristige Trendwende darstellen“, sagte Sam Perlo-Freeman, Experte für Militärausgaben bei Sipri. „Zumindest im Moment“ hätten die Folgen der Weltwirtschaftskrise den Anstieg der Ausgaben vor allem in den USA und Europa gestoppt.