Lötzsch: Linke-Parteispitze nicht nach Herkunft sondern nach Können aufstellen
„Die Frage nach Ost oder West hat sich überholt“, sagte die zurückgetretenen Parteichefin Gesine Lötzsch dem „Berliner Kurier“. Bei der Suche nach einem neuen Führungsduo für die Linke sollte die regionale Herkunft keine Rolle mehr spielen.
Die in der Satzung festgeschriebene Regel, dass mindestens eine Frau der Doppelspitze angehören muss, sollte dagegen beibehalten werden.
Seit Zusammenschließung immer Ost-West-Spitze
Bisher galt es als eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass die Partei von einem Ost-West-Doppel geführt werden muss. Für die erste Doppelspitze der 2007 aus ostdeutscher Linkspartei und westdeutscher WASG fusionierten Linken – Oskar Lafontaine und Lothar Bisky – traf das ebenso zu wie für ihre Nachfolger Lötzsch aus Ost-Berlin und Klaus Ernst aus Bayern.
Befähigung sei wichtiger als Herkunft
Nun sollte es bei der Aufstellung der Parteispitze darum gehen, wer es am besten könne, sagte Lötzsch. Der Frage nach einem bundespolitischen Comeback Lafontaines wich sie aus: „Ohne Oskar Lafontaine gäbe es die Partei Die Linke nicht. Seine Verdienste sind unbestritten.“
Zur Wahl 2013 will Gesine Lötzsch wieder antreten
Die 50-Jährige war am Dienstag wegen einer schweren Krankheit ihres Mannes als Parteivorsitzende zurückgetreten. Ihr Bundestagsmandat behält sie aber und will auch bei der nächsten Wahl 2013 wieder kandidieren.