Neue Diskussion über Fahrtauglichkeit von Autofahrern
Die steigenden Unfallzahlen von Senioren haben eine neue Debatte über regelmäßige Gesundheits-Tests für Autofahrer entfacht. Experten warnen in der Diskussion vor Altersdiskriminierung.
In der „Bild“-Zeitung sprach sich Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) für einen regelmäßigen Test aus. Spätestens alle 15 Jahre sollen Autofahrer auf ihre Fahrtauglichkeit untersucht werden. Obligatorische Gesundheitstests, die unabhängig vom Alter durchgeführt werden, fordern auch die Grünen.
Nicht Alter, sondern Gesundheitszustand entscheidet
Bundesverkehrsminister Peter Raumsauer (CSU) möchte das Urteil über die Fahrtüchtigkeit dagegen dem Hausarzt überlassen: „Ältere Verkehrsteilnehmer dürfen nicht diskriminiert werden. Entscheidend für die Fahrtüchtigkeit ist nicht das Alter, sondern der Gesundheitszustand.“ Dennoch fordert auch Ramsauer, dass Senioren eine regelmäßige ärztliche Beratung erhalten.
Statistik nennt Senioren als häufigste Unfallverursacher
Im Zuge der Debatte über mögliche Gesundheits-Tests verwies Neumann auf die ab 2013 geltende Neuregelung innerhalb der EU. Ab nächstem Jahr gilt der Führerschein EU-weit nur noch 15 Jahre. „Bei der Verlängerung von Führerscheinen darf es keinen Automatismus mehr geben. Der Bundesverkehrsminister sollte die Chance nutzen, parallel zur Einführung der 15-jährigen Befristung von Führerscheinen auch regelmäßige Gesundheitstests zur Pflicht zu machen.“ Seine Forderungen stützt der Hamburger Innensenator auf eine aktuelle Statistik. Demnach haben Senioren mit 61,6 Prozent den höchsten Verursacheranteil am Unfallgeschehen in Hamburg.