Gesine Lötzsch tritt als Linkspartei-Vorsitzende zurück
Überraschend hat Gesine Lötzsch ihr Amt als Vorsitzende der Linkspartei am Dienstagabend niedergelegt. In ihrer schriftlichen Erklärung nannte sie die Erkrankung ihres Mannes als Ursache, die eine regelmäßige Abwesenheit nicht länger erlaube.
Seit Mai 2010 bildet die 50-Jährige gemeinsam mit Klaus Ernst Chef-Spitze der Linkspartei. Lötzsch hatte bereits angekündigt, erneut für das Amt kandidieren zu wollen.
Start der Politikkarriere in der DDR
„Auf Grund der Erkrankung meines Mannes habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschieden, das Amt der Vorsitzenden der Partei Die Linke niederzulegen. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, ließ Lötzsch in der schriftlichen Erklärung verlautbaren. Künftig stehe nur noch ihr Mandat als Berliner Bundestagsabgeordnete im Fokus.
Die gebürtige Ost-Berlinerin war von 1984 bis 1990 Mitglied der DDR-Staatspartei SED. Nach der Wiedervereinigung war sie von 1991 bis 2002 im Berliner Abgeordnetenhaus tätig, bis sie im Oktober 2002 schließlich in den Bundestag einzog.
Lötzsch zuletzt häufig in der Kritik
Das Führungsduo der Linken war in der Vergangenheit nicht unumstritten. Viele Parteimitglieder machten die 50-Jährige für die durchwachsenen Schlagzeilen der Linken verantwortlich. Mit der häufig kritisierten Kommunismus-Debatte zum Auftakt des Wahljahres 2011 sorgte Lötzsch für Aufsehen. Ein ähnlich schlechtes Licht brachte das Führungsduo der Partei mit der Haltung zu Israel, der Bewertung des Mauerbaus sowie einem Geburtstagsschreiben an den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.