Gute Konjunktur und europäische Anleger sorgen für stärksten Zuwachs an Baugenehmigungen seit 1993

Die gute Konjunktur und billiges Baugeld haben den Wohnungsbau in Deutschland im vergangenen Jahr kräftig beflügelt. Erstmals seit 1993 stieg die Zahl der Baugenehmigungen um mehr als 20 Prozent.

Die Behörden genehmigten den Neu- und Umbau von 228 400 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 21,7 Prozent oder 40 700 Wohnungen mehr als im Jahr zuvor. Damit habe sich der positive Trend des Jahres 2010 fortgesetzt und sich im Laufe des Jahres 2011 deutlich gesteigert, erklärten die Statistiker. Ein ähnlich starkes Plus hatte es zuletzt 1993 mit 25 Prozent gegeben.

Gute Konjunktur stärkte die Nachfrage

Nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie sorgte vor allem die gute Konjunktur für die starke Nachfrage nach Wohnungen. Sichere Arbeitsplätze und steigende Einkommenserwartungen spielten eine größere Rolle als die Kosten, sagte ein Sprecher. Zudem sei im Zuge der Staatsschuldenkrise das Interesse der Anleger, insbesondere aus Südeuropa, an Wohnimmobilien in Deutschland gestiegen.

Der Bedarf wird noch nicht gedeckt

Der Zuwachs reiche aber nicht aus, um den Bedarf zu decken. „Wir produzieren immer noch zu wenig“, sagte der Sprecher. In den meisten Fällen ging es im vergangenen Jahr um den Neubau von Wohnungen (200 100). Den stärksten Anstieg gab es mit 26,8 Prozent bei den Genehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.