Europäische Zentralbank: Finanzielle Lage Europas stabilisiert sich
Banken in ganz Europa haben den Mega-Kredit der Europäischen Zentralbank kräftig in Anspruch genommen. Mit weiteren Maßnahmen will sich Europas Währungshüter aber vorerst zurückhalten. Man sei davon überzeugt, dass es wieder bergauf gehe.
„Wir sehen viele Anzeichen dafür, dass das Vertrauen in den Euroraum zurückkehrt“, sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, am Donnerstag in Frankfurt. Trotz der noch lange nicht ausgestandenen Griechenlandkrise gebe es weiterhin Fortschritte. Das Finanzsystem entspanne sich und auch für die Konjunktur sei mit einer Stabiliserung auf niedrigem Niveau zu rechnen.
Leichte Rezession trotz Aufschwung
Nach Schätzungen der Notenbank lasse sich eine leichte Rezessionen im laufenden Jahr nicht vermeiden. Ursache für die geringere Wachstumsprognose war das schwache vierte Quartal des letzten Jahres. Eine Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent wird für 2012 erwartet. Dieser soll durch das Plus von 1,1 Prozent im nächsten Jahr aber wieder kompensiert werden.
Mit 2,4 Prozent etwas über dem erwarteten Wert liegt die diesjährige Inflation. Ursache seien unter anderem steigende Energirepreise. 2013 soll mit 1,6 Prozent hingegen wieder etwas Ruhe bringen.
Leitzins weiter auf Rekordtief
Auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent hielt die EZB die Zinsen im Euroraum. Weitere Zinssenkungen werden aufgrund jüngster Ölpreisanstiege jedoch nicht erwartet. Dadurch stieg auch die Inflation im Februar auf 2,7 Prozent. Zwar vergünstigen niedrige Zinsen tendenziell Kredite und gelten daher häufig als Wachstumsförderer. Zugleich fördern sie aber die Inflation.