Joachim Gauck soll Bundespräsident werden
Die Regierungskoalition hat noch am Sonntagabend einen Nachfolgekandidaten für den am Freitag zurückgetretenen Christian Wulff präsentiert. Am Abend traten Vertreter der Parteispitzen und Gauck vor die Presse und stellten den ersten Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde als Kandidaten für das Amt des Staatsoberhauptes vor.
Die Verhandlungen der Parteichefs der Koalitionsparteien CDU, CSU und FDP mit den Oppositionsführern der SPD und Grüne hatten das ganze Wochenende angedauert. Doch am Sonntag ging auf einmal alles ganz schnell. Nur 45 Minuten nach dem Erscheinen von Sigmar Gabriel bei den Verhandlungen am Abend, trat die Gruppe bereits gemeinsam mit Gauck vor die Presse.
2010 war Joachim Gauck schon einmal angetreten
Im dritten Wahlgang hatte die Bundesversammlung damals Christian Wulff als Bundespräsidenten bestätigt.Gauck, der evangelische Pfarrer, der bei den Bürgern eine hohe Popularität genießt, soll nun die Nachfolge des Affären-Präsidenten Wulff antreten. Bewegt und überwältigt zeigte sich der ehemalige DDR-Bürgerrechtler auf der Pressekonferenz am Abend. Ihm sei wichtig, dass die Deutschen wieder lernen, dass sie in einem guten Land leben. Merkel betonte die Impulse, die Gauck dem Land geben könne.
Beim letzten Mal war Gauck Kandidat der Opposition
2010 war Gauck der Kandidat der SPD und Grünen. Nun ist er der Konsenskandidat einer ganzen Nation. Am Wochenende wurde bereits eine Emnid-Umfrage veröffentlicht, der zufolge eine Mehrheit der Deutschen Gauck als Staatsoberhaupt befürwortet.
Joachim Gaucks Bestätigung im Amt des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung ist nun nur noch Formalität, da sich die Parteispitzen aus Union, FDP, SPD und Grüne bereits auf ihn verständigt haben. Gauck, wäre der erste Präsident aus Ostdeutschland. FDP-Chef nannte Gauck „eine Persönlichkeit, die Menschen für Demokratie begeistern kann.“ CSU-Chef Seehofer, der Interim-Präsident, nannte ie Nominierung Gaucks „eine gute Entscheidung für unser Land“.