WHO meldet 5.000 neue Fälle von Lepra jährlich
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist der Kampf gegen die Infektionskrankheit Lepra noch nicht gewonnen. Allein in der Region des westlichen Pazifiks werden pro Jahr mehr als 5.000 neue Lepra-Erkrankungen gemeldet.
Diese Informationen stammen vom WHO-Regionaldirektor Shin Young Soo, der sich am Montag in Manila während einer dreitägigen Konferenz zu dem Thema äußerte. An der Konferenz zum Thema Lepra nehmen Vertreter aus 37 Staaten aus der Region teil.
Man hielt die Infektionskrankheit Lepra für ausgerottet
Im westpazifischen Raum galt die Krankheit bereits 1991 als ausgerottet. Doch nun werden allein hier mehr als 5.000 neue Fälle jährlich gemeldet. Der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation appellierte an die Konferenzteilnehmer, sich nicht mit dem Erreichten zufrieden zu geben. Shin rief dazu auf sich stärker gegen Lepra zu engagieren. Auf den Philippinen soll es etwa 2.000 Neuerkrankungen pro Jahr geben. Auch in China wird die Zahl der mit Lepra neu Infizierten ähnlich hoch eingeschätzt. In weiteren Ländern wurde das WHO-Ziel verfehlt, die Zahl der Lepra-Neuerkrankungen, mit weniger als einem Fall pro 10.000 Einwohner, niedrig zu halten.
Lepra ist heilbar, aber die Therapie ist teuer
Wirksame Medikamente gegen die Infektionskrankheit existieren bereits seit Jahren. Die Lepra-Erkrankung kann damit innerhalb eines Jahres geheilt werden. Das Problem der meisten Betroffenen ist allerdings, dass sie sich die Therapie nicht leisten können.
Die Infektionskrankheit Lepra wird von Bakterien ausgelöst, deren Erreger das Nervensystem und die Haut des Betroffenen befallen. Es ist noch nicht genau bestimmt wie sich die Krankheit überträgt. Forscher gehen von einer Übertragung durch Tröpfcheninfektion aus. Wird die Erkrankung rechtzeitig festgestellt, kann sie vollständig und ohne bleibende Schäden geheilt werden. Wird Lepra nicht früh genug diagnostiziert, kommt es in den meisten Fällen zu Entzündungen, Lähmung und Behinderungen.