Zwickauer Zelle plante Flucht ins Ausland
Einem Zeitungsbericht zufolge, habe das Zwickauer Neonazi-Trio vor gut zehn Jahre eine Flucht nach Südafrika in Erwägung gezogen. Das Vorhaben war angeblich an der Weigerung von Zschäpe, ihre Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zu begleiten, gescheitert.
Zschäpe hatte die Flucht der Rechtsterroristen ins Ausland verhindert, berichtet „Die Welt“ unter Berufung auf Ermittlerkreise und ein Papier der Verfassungsschutzbehörden. Angeblich habe Zschäpe nicht aus Deutschland weggewollt.
Verfassungsschutz hatte detailierte Informationen
Wie es scheint ist der Verfassungsschutz im Besitz detailierter Dokumente über die Pläne des Trios. Laut „Welt“ finden sich Erkenntnisse bezüglich der Fluchtpläne der Rechtsterroristen auch in einer geheimen Dokumentation, in der die Verfassungsschutzämter von Bund und Ländern ihr Wissen über die Terrorzelle zusammengetragen hätten.
Zschäpe wollte sich stellen
Das Papier umfasse 24 Seiten und enthalte die Aussage eines V-Manns aus der rechten Szene, der im April 2001 über Unterbringungsmöglichkeiten in Südafrika berichtet habe. „Während Böhnhardt und Mundlos mit dem Ziel einverstanden seien und dies auch als Daueraufenthaltsort anstrebten, beabsichtige Zschäpe, die nicht ins Ausland wolle, sich nach der Abreise der beiden den Behörden zu stellen.“
Neonazi-Trio verließ Deutschland nicht
Des Weiteren berichtet „Die Welt“, Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe seien offenbar zu keinem Zeitpunkt ins Ausland gegangen um sich der Verfolgung durch die Justiz zu entziehen. Längere Aufenthalte in Bulgarien, Tschechien, Ungarn oder Belgien, über die immer wieder spekuliert wurde, würden von den Ermittlern inzwischen ausgeschlossen, heißt es. Die Ermittler gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass die Rechtsextremisten von 1998 bis 2011 ununterbrochen über Wohnungen in Sachsen verfügten.