Berliner Flugrouten: künftig auch Wannsee und Müggelsee von Fluglärm bedroht

Heute werden die seit Jahren umstrittenen Flugrouten für den neuen Hauptstadtflughafen vorgestellt. In der Einflugschneise liegen vermutlich auch die Naherholungsgebiete Müggelsee und Wannsee. Weitere Demonstrationen und Klagen von Bürgern sind zu erwarten.

Es ist anzunehmen, dass das Konzept der Fluglärmkommission, welches in Zusammenarbeit von der Deutschen Flugsicherung (DFS) und Vertretern aus Luftfahrt und Gemeinden erarbeitet worden ist, umgesetzt wird. Dies würde bedeuten, dass auch der Wannsee und der Müggelsee künftig täglich von Flugzeugen überflogen werden; so könne man z.B. für den Bereich Kleinmachnow, Wannsee, Teltow und Lichterfelde davon ausgehen, von 50 Fliegern pro Tag überquert zu werden.

Demonstrationen und Klagen gegen Flugroute

Bereits im Vorfeld hatten der Bürgerverein Friedrichshagen und die Grüne Liga Berlin mit Klagen gedroht, sollte sich die Einflugsschneise über den Müggelsee befinden. Mit Demonstrationen und Klagen weiterer Anwohner ist zu rechnen; so wurden auch dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung weitere rechtliche Schritte angekündigt.

Stein des Anstoßes liegt Jahre zurück

Der Grund für die Auseinandersetzung über die Flugrouten liegt einige Jahre zurück und begründet sich vor allem in mangelhafter Informationspolitik. Ursprünglich waren für den Hauptstadtflughafen in Schöneberg nur Geradeausstarts geplant gewesen; ohne dass die Bürger und Gemeinden darüber informiert worden sind, dass Geradeausstarts bei der geplanten Kapazität von 27 Millionen Passagieren technisch nicht möglich seien.

Die Regierungen in Brandenburg und Berlin haben inzwischen zugegeben, sich verschwommen ausgedrückt zu haben. Einige Bürger sprechen von Täuschung.