Piraten-Prozess geht in die letzte Runde

Am Mittwoch geht der bundesweit erste Piraten-Prozess in Hambrug in die Schlussrunde. Zehn Männer aus Somalia müssen sich seit dem letzten Jahr für einen Überfall auf ein deutsches Containerschiff verantworten. Nach insgesamt 14 Monaten Verhandlung soll heute die Staatsanwaltschaft ihr Schluss-Plädoyer halten. In Deutschlands erstem Piraten-Prozess müssen sich zehn mutmaßliche Seeräuber aus Somalia vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgworfen am Ostersonntag 2010 das Hamburger Containerschiff „Taipan“ überfallen zu haben.

Piraten-Manöver

Laut Anklage haben die schwer bewaffneten Männer das Schiff rund 530 Seemeilen vor der Küste Somalias geentert. Die 15-köpfige Crew konnte sich in einen Sicherheitsraum retten und wurde von einem niederländischen Marinekommando befreit. Verletzt wurde bei der gesamten Aktion niemand. Die Angeklagten sollen das Containerschiff knapp vier Stunden in ihrer Gewalt gehabt haben.

An Deutschland ausgeliefert

Die Angeklagten wurden von dem niederländischen Marinekommando festgesetzt und später an Deutschland ausgeliefert. Die Anklage des Landgerichts lautet auf Angriff auf den Seeverkehr und erpresserischen Menschenraub. Den zehn Männern drohen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren. Ein Termin für die Urteilsverkündung steht gegenwärtig noch nicht fest.