„Costa Concordia“ – Taucher zurück im Wrack
Am Donnerstag musste die Suche nach Vermissten im Wrack der vor einer Woche havarierten „Costa Concorida“ vorübergehend unterbrochen werden. Das auf Grund gelaufene Kreuzfahrtschiff hatte sich zu stark bewegt und damit den Einsatz der Taucher und Rettungsmannschaften gefährdet. Am Samstag wird die Suche nach den 21 Vermissten fortgesetzt.Gegenwärtig konzentrieren sich die Spezialkräfte der italienischen Marine vor allem auf Deck fünf des Schiffs. Dort werden die vermissten Passagiere vermutet.
Sprengungen sollen Zugang schaffen
Mindestens zwei Explosionen waren am Samstagmorgen vom Wrack der „Costa Concordia“ zu hören. Gezielte Sprengungen sollen den Suchmannschaften Zugänge zu dem Deck schaffen wo man die Vermissten vermutet.
Es wurde auch in der Nacht weiter gesucht
Auch in der letzten Nacht haben Spezialkräften der Feuerwehr den über Wasser liegenden Teil des Schiffes abgesucht. „Gott sei Dank“ habe sich das 290 Meter lange Kreuzfahrtschiff währenddessen nicht bewegt, sagte der Sprecher der Rettungsmannschaften, Luca Cari.
Notstand für Region wurde beschlossen
Am Freitagabend hat die italienische Regierung beschlossen für die Gegend um den Unglücksort den Notstand auszurufen. Dadurch sollen schnelle Hilfe und zusätzliches Geld zur Bewältigung der Krise gewährleistet werden.
Wetter bislang stabil
Der angekündigte Sturm und hohe Wellengang um die Insel Giglio ist bisher nicht eingetrofen. Der Krisenstab hatte befürchtet die Wetterlage könnte weitere Such-und Rettungsmaßnahmen verhindern, und das Schiff weiter destabilisieren oder sogar sinken lassen. Um die Rettungskräfte keiner Gefahr auszusetzten wird die Lage permanent neu bewertet.
Kaum noch Hoffnung auf Überlebende
Der Berg- und Höhlenrettungsdienst hatte am Freitagabend, eine Woche nach dem Unglück, seinen Einsatz an der „Costa Concordia“ für beendet erklärt. Laut italienischer Nachrichtenagentur ANSA sagte ein Verantwortlicher der Spezialeinheit nach Rücksprache mit der Einsatzleitung des Zivilschutzes: „Wir waren in erster Linie für schnelle Rettungsmassnahmen in der akuten Phase angefordert worden.“ Das lässt vermuten, dass es sich bei dem Einsatz an der Unglücksstelle nicht mehr länger um einen Rettungs- sondern nur noch um einen Bergungseinsatz handelt. Es wird immer unwahrscheinlicher dass zu diesem Zeitpunkt noch Überlebende gefunden werden.
Politik will neue Regelungen für Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen
Als Konsequenz aus dem Unglück der „Costa Concordia“ vor der italienischen Insel Giglio am letzten Wochenende forderte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eine Neuregelung für die Sicherheitsmaßnahmen an Bord großer Kreuzfahrtschiffe. Deutschland wolle die Evakuierungsrichtlinie der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) an die Größenentwicklung der Schiffe anpassen, teilte Ramsauers Ministerium der Nachrichtenagentur dpa mit. Beim Weltverkehrsforum Anfang Mai in Leipzig werde Ramsauer dafür erneut werben.