Havarie der „Costa Concordia“: 28 Vermisste nach Schiffsunglück vor Italien
Am Montagabend wurde die Zahl der Vermissten nach der Schiffskatastrophe im Mittelmeer von den italienischen Behörden nach oben korrigiert. Auch 10 oder 12 Deutsche befinden sich darunter.Der Chefs der italienischen Küstenwache, Admiral Marco Brusco, teilte mir, dass zu diesem Zeitpunkt von 25 Passagieren und 4 Besatzungsmitgliedern des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ jede Spur fehle. Unterschiedlichen Angaben zufolge stammen 10 oder 12 dieser Passagiere aus Deutschland. Bisher sind 6 Tote geborgen worden. Unter den zwölf deutschen Vermissten sollen sich fünf Passagiere aus Hessen, je zwei aus Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie eine Frau aus Bayern befinden. Diese Zahl kommt von deutschen Polizeidienststellen. Admiral Brusco vermutet zehn vermisste Deutsche.
Die Rettungsmaßnahmen dauern an
Das Wetter soll nach Angaben der lokalen Behörden bis Mittwoch gut bleiben, so dass die Rettungsarbeiten auf jeden Fall bis dahin fortgesetzt werden können. Am Abend erklärte der italienische Umweltminister Corrado Clini, dass es bisher keine Anzeichen dafür gäbe, dass Treibstoff ins Meer geflossen sei. Allerdings geht er von einem sehr hohen Risiko für eine Umweltkatastrophe aus, und veranlasste die Tanks des Schiffes schnell leerzupumpen.
Die Felsen waren auf der Karte eingezeichnet
Inzwischen hat der toskanische Staatsanwalt Francesco Verusio bestätigt, dass der von dem Unglücksschiff gerammt Felsen eindeutig auf Karten vermerkt sei. Das meldet die Nachrichtenagentur Ansa. Zuvor hatte der Kommandant der „Costa Concordia“, Francesco Schettino, behauptet, die Felsen seien nicht eingezeichnet. Er wurde verhaftet und soll am Dienstag vernommen werden.
Ihm wird vorgeworfen, dass Schiff mit mehr als 4.200 Menschen an Bord zu dicht an die Insel Giglio gelenkt und schon während der Evakuierung verlassen zu haben. Zuvor war das Schiff gegen einen Felsen gelaufen, leckgeschlagen und dann auf die Seite gekippt.
Erklärung Costa Crociere