Iran verurteilt US-Bürger wegen angeblicher Spionage zum Tode
Im Iran wurde ein ehemaliger US-Soldat von einem Gericht wegen Spionage für den amerikanischen Geheimdienst CIA zum Tode verurteilt. Die Nachrichtenagentur Fars meldete, der 28-jährige Amir-Mirsa Hekmati, ein Amerikaner iranischer Abstammung, habe den iranischen Geheimdienst unterwandern wollen.
Dass ein US-Bürger im Iran verhaftet wurde ist seit letzten Monat bekannt, als das iranische Staatsfernsehen Bilder von ihm im Fernsehen ausstrahlte. In dem Video sagte der als Hekmati identifizierte Mann, er wäre im Jahre 2001 in die Armee der Vereinigten Staaten eingetreten, hätte im Irak gedient und wäre in Fremdsprachen und Spionage ausgebildet worden, berichtete am Montag die „New York Times“.
Von einem Revolutionsgericht veruteilt
Dem Nachrichtendienst Fars zufolge sollte Amir-Mirsa Hekmati mit der Übergabe geheimer CIA-Materialien das Vertrauen des iranischen Geheimdienstes gewinnen. Er sei von der CIA getäuscht worden, um den iranischen Geheimdienst auszuspionieren, sagte Hekmati im Fernsehen. Er habe aber dem Iran nicht schaden wollen.
Nun wurde Hekmati von einem iranischen Revolutionsgericht der „Zusammenarbeit mit einem feindlichen Staat, Zugehörigkeit zur CIA und Terrorismus-Verbindungen“ für schuldig befunden. Der Vater des Verurteilten, der in Detroit (Michigan) lebt, bestritt mögliche Verbindungen seines Sohnes zum US-Geheimdienst.
Prozess wurde Teil politischer Dispute
Der Prozess fand vor dem Hintergrund wachsender, mit militärischen Drohungen begleiteter Spannungen zwischen dem Iran und den USA wegen des iranischen Atomprogramms statt. Das amerikanische Außenministerium hatte die Vorwürfe bereits im Dezember als falsch zurückgewiesen und Hekmatis sofortige Freilassung gefordert. Zudem hatte es den Iran aufgerufen, Hekmati konsularische Hilfe über die Botschaft der Schweiz, die die Vereinigten Staaten im Iran vertritt, zu erlauben.
Weiteren Spionen soll der Prozess gemacht werden
Weitere Prozesse gegen mehrere angebliche US-Agenten wurden vom iranischen Geheimdienstchef Heidar Moslehi angekündigt. Die Agenten hätten die Parlamentswahl am 2. März stören und über soziale Netzwerke Unruhe stiften wollen. Nach der umstrittenen Präsidentenwahl 2009 war es zu regierungsfeindlichen Demonstrationen gekommen, die teilweise über Facebook organisiert worden waren.
Iranische Gerichte haben in der Vergangenheit bereits mehrfach angebliche Spione zu harten Strafen verurteilt, die allerdings immer wieder aufgehoben wurden.