Der 29. Bundesliga-Spieltag im Telegramm
Berlin – Der 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga wird am Freitagabend mit dem Spiel SC Freiburg gegen Bayer Leverkusen eröffnet. Die weiteren Partien im Überblick:
Hertha BSC – FC Augsburg (Samstag 15.30 Uhr)
SITUATION: Hertha hat einen Lauf. Unter Labbadia als neuem Trainer gelangen den Berlinen zwei Siege und ein Unentschieden. Augsburg konnte mit dem 0:0 zuletzt gegen Paderborn nicht an den Sieg auf Schalke unter dem neuen Coach Herrlich anknüpfen. Das Polster nach hinten ist nicht allzu dick.
STATISTIK: Nur eine Mannschaft ist seit dem Wiederbeginn der Bundesliga-Saison nach der Corona-Pause besser als die Hertha. Mit seinen sieben Punkten aus drei Spielen muss sich das Labbadia-Team nur dem FC Bayern in dieser Bilanz geschlagen geben (9).
PERSONAL: Auf beiden Seiten sind Wechsel denkbar. Hertha muss wohl auf Plattenhardt wegen einer möglichen Gehirnerschütterung verzichten. Neuzugang Ascacibar kann diese Saison wegen einer Fußverletzung nicht mehr spielen.
BESONDERES: Der Blick wird vor allem auf den Hertha-Keeper gerichtet sein. Nach dem Riesenpatzer im Spiel bei RB Leipzig sind die Diskussionen um Rune Jarstein wieder in vollem Gange.
FC Schalke 04 – Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Treffen der Krisen-Clubs: Schalke befindet sich nach toller Hinserie im freien Fall und ist schlechtestes Rückrunden-Team. Werder stemmt sich seit Monaten mehr schlecht als recht gegen den Abstieg, bewies beim 0:0 gegen Gladbach aber ansteigende Form.
STATISTIK: Schalke ist seit zehn Spielen sieglos – längster Negativlauf des Clubs seit 23 Jahren. Kurioserweise sind beide Clubs der jeweilige Lieblingsgegner des anderen: Schalke gewann 38 Mal gegen Bremen in der Liga, Werder 43 Mal gegen S04. Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten gab es jeweils mehr Erfolge.
PERSONAL: Bei den Königsblauen dürfte es zum vierten Mal in dieser Saison eine Torhüter-Rotation geben. Für den zuletzt patzenden Schubert rückt wohl wieder Nübel ins Tor. Zudem ist Stürmer Raman wieder fit. Bei Werder steht Vogt wieder zur Verfügung. Abwehrmann Veljkovic ist gelb-gesperrt.
BESONDERES: Schalke-Coach Wagner darf weiter verlieren. Von Sportvorstand Schneider gab es nach dem 1:2 in Düsseldorf eine Job-Garantie.
VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Vor dem Hinspiel stand Frankfurt in der Tabelle noch vor Wolfsburg. Jetzt will der VfL seinen Europa-League-Platz verteidigen und die Eintracht ihren sportlichen Absturz stoppen.
STATISTIK: Seit dem Wiederaufstieg 2012 gewann Frankfurt nur drei von 15 Spielen gegen Wolfsburg. Es gab acht Niederlagen und vier Remis.
PERSONAL: Mehmedi, Guilavogui und Gerhardt sind beim VfL wieder fit. Kapitän Guilavogui wird aber noch einmal geschont. Bei der Eintracht fehlt Allrounder Ilsanker gelb-gesperrt.
BESONDERHEIT: Es ist ein Duell mit stark österreichischem Einschlag. Beide haben je einen österreichischen Trainer und zwei österreichische Spieler.
FSV Mainz 05 – TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Hoffenheim kommt mit dem befreienden 3:1 gegen Köln im Rücken und ist weiter ein Kandidat für die Europa League. Mainz liegt nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz mit Fortuna Düsseldorf und hat dem Re-Start noch nicht gewonnen.
STATISTIK: Hoffenheim hat in dieser Saison nur drei von 13 Auswärtsspielen verloren und dabei lediglich 13 Gegentore kassiert (Liga-Bestwert). Mainz gewann nur eines der letzten acht Heimspiele – 2:0 gegen Schlusslicht SC Paderborn.
PERSONAL: Bei Hoffenheim fehlen weiter die Stürmer Kramaric, Adamyan und Belfodil. Abwehrchef und Kapitän Hübner ist gesperrt. Mainz muss auf den Langzeitverletzten Keeper Zentner und Latza (Gelb-Sperre) verzichten.
BESONDERES: Die TSG hat noch zwei Rechnungen offen mit den Rheinhessen: Am letzten Spieltag 2018/2019 unterlag Hoffenheim nach einer 2:0-Führung mit 2:4 in Mainz. Damit verpassten die Kraichgauer zum Abschied von Trainer Nagelsmann die Europa League. Und in dieser Hinrunde setzte es zuhause ein 1:5 gegen die Mainzer beim Einstand von Trainer Beierlorzer.
FC Bayern München – Fortuna Düsseldorf (Samstag, 18.30 Uhr)
SITUATION: Die Bayern wollen einen weiteren Schritt zum 30. Meistertitel machen. Fortuna braucht jeden Punkt im Abstiegskampf.
STATISTIK: Für Hansi Flick ist es das 25. Pflichtspiel als Cheftrainer. Bilanz bis dato: 21 Siege, ein Remis, zwei Niederlagen.
PERSONAL: Bayern muss neben den Langzeitverletzten weiterhin auch auf Thiago (Adduktoren) verzichten. Der Fortuna fehlt Steffen (Knie).
BESONDERES: Die Fortuna ist der einzige aktuelle Bundesligaclub, gegen den Robert Lewandowski noch nicht getroffen hat (fünf Spiele).
Borussia Mönchengladbach – Union Berlin (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Gladbach benötigt jeden Punkt im Kampf um die Champions-League-Plätze, hat zuletzt aber zweimal nicht gewonnen. Union kommt der Abstiegszone wieder näher, war aber seit dem 10. Spieltag nie schlechter als Rang 13.
STATISTIK: Erstes Bundesliga-Heimspiel für Gladbach gegen Union. In den bisherigen beiden Pflichtspielen konnten sich jeweils die Berliner durchsetzen.
PERSONAL: Neben Zakaria, Strobl, Embolo und Johnson fehlt den Gladbachern Jantschke (gesperrt). Bei Union sind Andrich, Gogia und Becker nicht dabei. Außerdem wird Polter nicht mehr berücksichtigt.
BESONDERES: Als viertes Bundesligateam nach Bayern München, Werder Bremen und Borussia Dortmund können die Gladbacher die 3000-Tore-Marke erreichen. Bislang erzielten die Fohlen 2999 Bundesligatreffer.
SC Paderborn – Borussia Dortmund (Sonntag, 18 Uhr)
SITUATION: Beide müssen unbedingt gewinnen. Der BVB hat nach der Niederlage gegen den FC Bayern sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer und muss bei vier Zählern Vorsprung auf Rang fünf auch die Champions League sichern. Für Paderborn geht es bei acht Punkten Rückstand auf Rang 16 um die quasi letzte Chance.
STATISTIK: Im bisher einzigen Liga-Spiel in Paderborn 2014 erkämpfte der SCP ein 2:2, im Hinspiel ein 3:3.
PERSONAL: Dem BVB fehlt neben Reus, Zagadou und Schulz nun auch der zuletzt starke Dahoud wegen einer Knieverletzung. Paderborn muss auf Gjasula verzichten. Er sitzt nach der 15. Gelben Karte schon seine dritte Sperre ab.
BESONDERES: In den vier Pflichtspielen beider Teams fielen schon insgesamt 21 Tore.
1. FC Köln – RB Leipzig (Montag, 20.30 Uhr)
SITUATION: Herbstmeister Leipzig ist zwar seit Ende Januar unbesiegt, aber mit sechs Unentschieden aus neun Partien ist der Titel wohl verspielt. Kölns Erfolgsserie wurde durch die Corona-Krise gestoppt. In vier Geisterspielen ist der FC noch ohne Sieg. Der Abstand nach unten ist noch komfortabel, aber die Chance auf Europa wohl vergeben.
STATISTIK: In den fünf Spielen gegeneinander trafen immer beide Teams. Köln gewann aber nur einmal, Leipzig dreimal. So auch beim 4:1 im Hinspiel, der Premiere von Köln-Coach Gisdol.
PERSONAL: Köln muss vom Stammpersonal nur den gesperrten Abwehrchef Bornauw ersetzen. Leipzig fehlt neben den verletzten Ampadu und Poulsen auch der gesperrte Nationalspieler Halstenberg.
BESONDERES: Kölns Mark Uth verschoss zuletzt in vier Tagen zwei Elfmeter. Wer gegen Leipzig schießen würde, ist daher völlig offen.
(dpa)