Kohfeldt: «Nullkommanull, wie es vor Corona war»

Bremen – Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat auf die Ausnahmesituation hingewiesen, in der sich alle Mannschaften kurz vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga befinden.

«Um es mal ganz deutlich zu sagen: Unser Kabinenleben bei Werder hat nullkommanull mit dem zu tun, wie es vor Corona war», sagte Kohfeldt in einem Interview des «Weser Kuriers».

Das Fiebermessen vor Betreten des Trainingsgeländes, die Abstandsregeln, die kürzeren Meetings mit dem Trainerstab – das alles könne mit der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie nicht verglichen werden. «Wir dürfen in den nächsten Wochen auf keinen Fall den Fehler machen, das zu vergleichen», sagte Kohfeldt. «Jeder Vergleich mit der Normalität hilft nicht weiter.»

Trotzdem freut er sich auf den Neustart am kommenden Wochenende. «Auf das Spiel selber natürlich. Denn das verändert sich nicht. Du spielst elf gegen elf, du darfst alles auf dem Platz machen wie sonst auch», sagte der Werder-Coach. «Wenn in den Kern des Fußballs eingegriffen worden wäre, etwa durch ein Verbot von Zweikämpfen, wäre die Freude deutlich geringer.» Er freue sich auf die Spiele und spüre das auch bei der Mannschaft. «Aber es ist eine deutlich rationalere Herangehensweise an das Erlebnis Bundesliga.»

Bremens Geschäftsführer Frank Baumann wird die Mannschaft an diesem Dienstag nicht mit ins Quarantäne-Hotel begleiten, bestätigte der Fußball-Bundesligist. «Dort werden nur Personen sein, die den Abstand zu den Spielern bei ihrer Arbeit nicht einhalten können», sagte Baumann bei «deichstube.de». Es gehe auch um Testkapazitäten, «weil nur die getestet werden müssen, die direkten Kontakt haben», sagte Baumann.

Die Bremer werden sich von Dienstag an im Parkhotel in Bremen einquartieren, um sich dort unter strengen Quarantäne-Maßnahmen auf das erste Spiel seit der Corona-Pause daheim gegen Bayer Leverkusen am kommenden Montag vorzubereiten. Trainiert wird weiter auf dem Gelände am Weserstadion. Dort wird auch Baumann dann dabei sein. «Meine Arbeit erlaubt es mir ja, die Abstandsregeln einzuhalten. Eine Trainingseinheit kann man sich auch gut aus der Entfernung ansehen», sagte der Geschäftsführer.

Die Bremer haben aktuell vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, haben im Vergleich zur Konkurrenz aber noch ein Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt zu absolvieren.


(dpa)

(dpa)