Eintracht-Boss fürchtet auch Abgänge von Haller und Rebic
Frankfurt/Main – Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt will trotz des Rekordtransfers von Sturmjuwel Luka Jovic zu Real Madrid nicht das Augenmaß auf dem Wechselmarkt verlieren, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Steubing der «Bild-Zeitung».
«Wir werden keinen Spieler für 30 Millionen holen. Das Geld gibt uns nur mehr Spielraum bei anderen Neuverpflichtungen, die wir uns vorher so vielleicht nicht hätten leisten können», sagte Steubing. Der 21 Jahre alte Jovic wechselt für eine geschätzte Ablösesumme von 65 bis 70 Millionen Euro zu den Königlichen.
Statt der großen Einkaufstour könnte dem Europa-League-Halbfinalisten ein weiterer Ausverkauf drohen. Auf die Frage, ob er auch die Abgänge von Sébastien Haller und Ante Rebic fürchtet, antwortete Steubing: «Ich hoffe nicht. Aber es ist nicht auszuschließen. Die Jungs haben international zu gut gespielt. Und dann kommen die anderen Clubs, das ist so. Bei Rebic kann es schwer werden. Haller ist bestimmt auch in aller Munde.» Es habe sich aber noch kein Club «herausgewagt», berichtete Steubing. Der US-Sportfernsehsender ESPN hatte zuletzt über ein Interesse von Manchester United an Haller berichtet.
Auf die Frage, ob er das Verhalten von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge verstehen könne, antwortete Steubing der «Bild-Zeitung»: «Nein. So würde ich meinen Trainer nie behandeln! Nie! Wenn mein Trainer einen Titel holt, würde ich ihm gratulieren. Und wenn ich was zu sagen hätte, würde ich Rummenigge das auch direkt so sagen. Ich würde meinem Trainer nie so wenig Akzeptanz und Ehrfurcht entgegen bringen.»
Der ehemalige Eintracht-Coach Kovac hatte mit den Münchnern in seiner ersten Saison das Double geholt, zuvor von der Vereinsführung aber lange auf eine Jobgarantie für die kommende Spielzeit warten müssen. Steubing lobte noch einmal die charakterlichen Vorzüge von Kovac, der mit den Hessen 2018 noch den Pokal gewonnen hatte. «Ich hoffe, die Bayern finden als seinen Nachfolger noch mal einen, der so korrekt, anständig und diszipliniert ist wie Niko. Das ist nämlich gar nicht so einfach», sagte Steubing.
(dpa)