Kleine Elektroautos für die Stadt

Bergisch Gladbach/München – Klein, wendig, ökologisch – mit diesen Merkmalen wollen elektrische Stadtautos punkten. Ein Beispiel ist das Start-up e.Go Mobile, das ein neues Auto auf den Markt bringt. Welche Chanchen haben solche City-Flitzer?

Da sie mit einer geringen Batteriekapazität auskommen, können sie günstig angeboten werden, erläutert Stefan Bratzel, Professor für Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft. Sie benötigten zum Laden aber eine ausreichende Infrastruktur. Der Preis spiele eine wichtige Rolle, da reine Stadtmobile Zweit- oder Drittfahrzeuge sind. Kleine Hersteller wie e.Go könnten die Industrie wachrütteln. Der Nachteil: ihr kleines Servicenetz.

E-Stadtautos von Kleinherstellern seien Nischenfahrzeuge und für Flotten wie Paket- oder Pflegedienste interessant, sagt Andreas Radics von der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors.

Wer sich ein E-Auto zulegen will, achtet darauf, dass er das Fahrzeug entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz laden kann. Es lohne sich besonders für Pendler, die täglich 30 bis 50 Kilometer Fahrweg zurücklegen müsse, also bis zu rund 100 Kilometer pro Tag, sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE).

Vor dem Kauf ist eine Probefahrt unter realen Bedingungen ratsam. Die Reichweitenangaben sind nicht immer zuverlässig. «Dabei sollte man auch eine Reserve für einen zeitweise höheren Verbrauch einplanen, wie im Winter durch die Heizung oder eventuelle Umleitungen aufgrund von Baustellen.»

Zehn aktuelle Elektro-Stadtautos:

BMW i3: Er leistet zwischen 125 kW/170 PS und 135 kW/183 PS, fährt bis zu 160 km/h schnell und kommt mit einer Akkuladung bis zu 290 Kilometer weit. Preis: ab 37 550 Euro.

Citroën C-Zero: Der Franzose bietet vier Türen, einen 166 Liter fassenden Kofferraum und einen Motor mit 49 kW/67 PS. Damit fährt er bis zu 130 km/h schnell und kommt mit einer Batterieladung bis 150 Kilometer weit. Preis: ab 21 800 Euro.

eGo Life: Den Zweitürer mit vier Sitzplätzen gibt es in drei verschiedenen Leistungsklassen mit 20 kW/27 PS, 40 kW/54 PS oder 60 kW/82 PS. Damit fährt das in Aachen gebaute Auto bis zu 154 km/h schnell. Die Reichweite liegt zwischen 136 und 154 Kilometer. Preis: ab 15 990 Euro.

Ford Focus Electric: Seinen kompakten Focus bietet Ford auch als Electric an. Mit dem 108 kW/147 PS starken E-Motor fährt der Focus bis zu 137 km/h schnell. Der Akku soll für 225 Kilometer reichen. Preis: ab 34 900 Euro

Kia Soul Electric Vehicle: Bis zu 250 Kilometer Reichweite will der Koreaner aufbieten. Der Viertürer fährt bis 145 km/h schnell und kostet mindestens 29 490 Euro.

Nissan Leaf: Er ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Seine E-Maschine leistet 110 kW/150 PS und beschleunigt den Viertürer auf 144 km/h. Bis zu 378 Kilometer schafft der Leaf mit einer Akkuladung. Preis: ab 31 950 Euro.

Renault Zoe: Dieser Franzose war 2017 in Deutschland das meistverkaufte E-Auto. 4323 Kunden entschieden sich für den Viertürer mit 68 kW/92 PS, 135 km/h Spitzengeschwindigkeit und einer Reichweite von bis zu 400 Kilometer. Preis: ab 30 100 Euro.

Smart Fortwo ED: Mit 60 kW/82 PS fährt der Zweisitzer bis zu 130 km/h schnell. Eine eine Akkuladung reicht für maximal 160 Kilometer. Preis: ab 21 940 Euro.

Smart Forfour ED: Hier gibt es vier Türen und vier Sitzplätze. Der E-Motor mit 60 kW/82 PS treibt den Stadtwagen auf bis zu 130 km/h. Bei maximal 155 Kilometern liegt die Reichweite. Preis: ab 22 600 Euro.

VW eUp: Den Up gibt es auch mit Elektroantrieb. Der eUp leistet 60 kW/82 PS, ist maximal 130 km/h schnell und kommt mit einer Akkuladung bis zu 160 Kilometer weit. Preis: ab 26 900 Euro.


(dpa/tmn)

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