Konopljankas Schalke-Neustart als Hoffnungsträger

Berlin – Seinen gelungenen Neustart für den FC Schalke 04 feierte Jewgeni Konopljanka mit einem königsblau-weißen Fanhut auf dem Kopf.

Vor gut zwei Monaten hatte sich der Stürmer mit der «Feigling»-Kritik am kurz danach geschassten Coach Markus Weinzierl noch ins Abseits befördert – und startet jetzt als Hoffnungsträger in die Spielzeit. Mit dem Doppelpack zum mühevollen 2:0 in der ersten DFB-Pokalrunde bei Regionalligist BFC Dynamo bewahrte Konopljanka seinen neuen Trainer Domenico Tedesco vor einem Fehlstart. «Er weiß genau, was er in unserem Spiel zu tun hat, das wird diese Saison sehr, sehr wichtig sein», lobte Leon Goretzka, Vorlagengeber zum Führungstreffer.

In seinem ersten Jahr konnte der ukrainische Nationalspieler die Erwartungen noch nicht erfüllen. In der Sommerpause beschimpfte Konopljanka den von ihm ungeliebten Weinzierl in einem Interview dann als «Feigling» und prophezeite Schalke einen Abstieg in die 2. Liga, sollte der Coach bleiben. Weinzierl musste gehen, Konopljanka bekam eine «saftige Geldstrafe» (Manager Christian Heidel) – aber auch eine neue Chance. «In erster Linie wollte Kono unbedingt bleiben», berichtete Tedesco. Es sei «gar kein Thema» gewesen, dass er geht. So greift in diesem Sommer eine Kaufoption für rund 12,5 Millionen Euro.

Erst einmal hat sich Konopljanka in der Rangfolge der Offensivkräfte eine Top-Ausgangslage verschafft, während Neuzugang Amine Harit als anderer Außenstürmer hingegen zunächst enttäuschte. Doch auch «Kono» hat noch «Verbesserungspotenzial», wie Confed-Cup-Sieger Goretzka mit deutlichen Worten formulierte. «Er ist noch lange nicht an seinem Limit», sagte der eingewechselte deutsche Nationalspieler der ARD. «Am Ball kann er alles, jetzt muss er noch in den Kopf reinbekommen, wie wir verteidigen wollen. Das war letztes Jahr ein bisschen das Manko, das will er diese Saison besser machen.»

Dabei kann Konopljanka auch den Beweis antreten, dass er kein reiner Pokal-Knipser ist. Während er vergangene Saison in 17 – meist kurzen – Liga-Auftritten nur einen Treffer erzielte, gelangen ihm drei Erfolgserlebnisse im nationalen Cup. Zum Ligaauftakt treffen die Schalker auf Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr) – dann soll auch der jüngst als Kapitän abgesetzte Benedikt Höwedes nach Fersenproblemen wieder zum Kader gehören. «Das war die Entscheidung des Trainers, alle haben die akzeptiert und Bene bleibt weiter ein ganz, ganz wichtiger Spieler für Schalke», betonte Heidel noch einmal in Berlin.


(dpa)

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