Einschlafritual sollte für Eltern nicht zur Qual werden

Fürth – Die einen schwören auf holpernde Pflastersteine. Andere fahren das Kind um den Block oder wippen es rhythmisch auf dem Gymnastikball: Hauptsache, es schläft. Tatsächlich brauchen die meisten kleinen Kinder die Nähe der Eltern oder wiederkehrende Rituale, um in den Schlaf zu finden.

«Wichtig ist, ein Einschlafritual zu finden, bei dem man selbst zur Ruhe kommt», sagt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Stehen die Erwachsenen unter Strom, können sie schlecht das Kind ruhig ins Bett bringen.

«Manchmal passiert es auch, dass sich ein ungünstiges Ritual eingeschlichen hat», sagt Urban: Das Kind wacht mitten in der Nacht auf und schläft erst wieder ein, wenn die Eltern eine Stunde mit ihm gespielt haben. So etwas sollten Mutter oder Vater versuchen, langsam auszuschleichen und durch andere Methoden zu ersetzen. «Manchmal genügt es auch, dass ein Elternteil einfach nur da ist, ohne das volle Programm mit Aus-dem-Bett-nehmen, Wiegen, Singen oder Spielen.»

Wie in fast allen Erziehungsfragen gilt: Jedes Kind ist anders, und was bei den einen funktioniert, muss bei anderen nicht klappen. «Eltern sollten sich bitte nicht unter Druck setzen lassen von klugen Ratschlägen, bloß weil Ida von nebenan schon mit einem halben Jahr allein fast sechs Stunden durchschlief.»


(dpa/tmn)

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