Lustige Namen im DFB-Pokal: Von Lotte bis Hauenstein
Berlin – Der TSV Vestenbergsgreuth ging am 14. August 1994 nicht nur wegen seines 1:0-Sensationssieges gegen den FC Bayern München in die Annalen des DFB-Pokals ein. Auch der lustig klingende Name der Franken ist so manchem Fußball-Fan im Gedächtnis geblieben.
Auch an diesem Wochenende ist in der 1. Pokalrunde wieder Schmunzeln angesagt.
SPORTFREUNDE LOTTE
Der weibliche Vorname Lotte erfreut sich schon seit geraumer Zeit großer Beliebtheit. Namensforscher sprechen gar von einem regelrechten Boom. Beim Blick auf den Ursprung des Namens spricht man bei Lotte von der «Tüchtigen». Das trifft auch auf die Sportfreunde zu, die zum ersten Mal in ihrer seit 1929 dauernden Geschichte in die Drittklassigkeit aufgestiegen sind. Der Club aus der westfälischen Region Tecklenburger Land hat sein Zuhause unweit des Aldi-Marktes an der Jahnstraße. Seine Spiele tragen die Sportfreunde im Frimo-Stadion aus. Wegen des Aufstiegs musste der Westfalen-Pokalsieger seine Spielstätte ausbauen. Die Kapazität liegt nun bei gut 10 000 Zuschauern. Mehr als rund 9000 Besucher werden es am Sonntag gegen Bundesligist Werder Bremen aber wegen der DFB-Sicherheitsrichtlinien nicht. Der vereinsinterne Zuschauerrekord steht aber schon fest.
SV DROCHTERSEN/ASSEL
Nach langwierigen Verhandlungen stimmten 1977 die Mitglieder der beiden Turnvereine Germania Drochtersen und Vereinigte Turnvereine Assel der Zusammenlegung zu. 39 Jahre später freut sich der aktuelle Regionalliga-Nordverein über das Pokallos Borussia Mönchengladbach. «Wir werden eine Chance haben. Wir gehen nicht auf den Platz, um zu verlieren», zitierte das «Stader Tageblatt» den Mittelfeldspieler Oliver Ioannou. Ähnlich optimistisch sehen das die Drochtersener aus dem 11 000-Einwohnerstädtchen im niedersächsischen Landkreis Stade. Der Run auf die Eintrittskarten war riesig. Der Verein sah sich genötigt, eine mobile Zusatztribüne für die Partie am Samstag (15.30 Uhr) zu organisieren. Statt der üblichen 3000 finden nun 7000 Besucher im Kehdinger Stadion Platz.
1. FC GERMANIA EGESTORF/LANGREDER
Der Verein kommt aus Barsinghausen, dem «Machtzentrum» des niedersächsischen Fußballs. Hier residiert der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV). Den Sieg im Landespokalfinale musste Germania allerdings den guten alten Bekannten vom SV Drochtersen/Assel überlassen. Dennoch nimmt der Regionalliga-Aufsteiger als Finalist am DFB-Pokal teil – zum ersten Mal übrigens. Gegner ist am Sonntag (15.30 Uhr) Bundesligist 1899 Hoffenheim. Da die heimatliche Anlage an der Ammerke nur 1200 Besuchern Platz bietet, ziehen die Germanen ins August-Wenzel-Stadion um, der Sportstätte des NFV. Das Stadion ist mit 3000 Zuschauern ausverkauft.
SC HAUENSTEIN
Im 4000 Einwohner-Ort Hauenstein in der Südwestpfalz dreht sich alles um Schuhe. Der Unternehmer Carl-August Seibel ist Präsident des SCH und mit seiner Schuh-Firma «Josef Seibel» der Hauptsponsor des Clubs. Außerdem befindet sich in der Gemeinde am Fuße des Pfälzer Waldes das Deutsche Schuhmuseum. Der ortsansässige Oberligist SC Hauenstein fordert den Bundesligisten Bayer Leverkusen heraus. Über Erfahrung im nationalen Cup-Wettbewerb verfügt der Verein, den in der abgelaufenen Spielzeit noch Weltmeister Jürgen Kohler trainiert hatte, nicht. Allerdings weiß Kapitän Sandro Rösner, wie sich ein echter Pokal-Coup anfühlt. Er gehörte zum Team von Wormatia Worms, das 2012 den damaligen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC aus dem Pokal warf.
(dpa)