Wie sinnvoll sind Selbstverteidigungskurse für Frauen

Im Dunkeln allein unterwegs zu sein ist für viele Menschen unangenehm. Gerade bei Frauen sorgen solche Gedanken für ein ungutes Gefühl. Zwar ist es in der Realität relativ unwahrscheinlich, in eine bedrohliche Situation zu geraten, in der man sich körperlich selbst zur Wehr setzen muss. Dennoch bewirkt diese Tatsache kein sehr viel beruhigenderes Gefühl.

Ein guter Grund Selbstverteidigung zu Lernen

Medienberichte von U-Bahn Schlägern, nächtlichen Überfällen oder schlimmeren Übergriffen schüren Ängste und wecken das Bedürfnis danach, sich selbst verteidigen zu können. Dabei ist es egal, wie klein die Wahrscheinlichkeit ist, auf der Straße angegriffen zu werden. Schon die Vorstellung, dass dies geschehen könnte und man einer solchen Situation hilflos ausgeliefert ist, ist befremdlich. Insofern ist der Entschluss Selbstverteidigung zu erlernen, eine gute Idee. Man fühlt sich beruhigt, gewinnt Selbstvertrauen und wird darauf vorbereitet, wie man sich in einer Konfliktsituation zu verhalten hat, selbst wenn man das Gelernte nie in der Realität gebrauchen muss – was jedem zu wünschen ist – tut man wenigstens seinem Körper etwas Gutes. Die beste Selbstverteidigung beginnt im Übrigen dabei, gefährliche Situationen im vornherein zu erkennen und zu vermeiden.

Für Wen ist Selbstverteidigung geeignet?

Viele Menschen – erfahrungsgemäß überwiegend, aber nicht ausschließlich Frauen – trauen sich nicht mit Selbstverteidigung anzufangen. Die Gründe hierfür sind oftmals dieselben: Man sei zu unsportlich, zu unbeweglich, zu dick, zu klein, zu schwach, zu alt dafür usw… Immer denkt man an die athletischen, großen Karate-Helden aus dem Fernsehen, die Ziegelsteine zertrümmern und mehrere Gegner gleichzeitig verprügeln, als wäre es nichts. Weil man selbst diesem Klischee nicht entspricht, fehlt häufig das Selbstvertrauen, den ersten Schritt zu tun. Dabei sind Selbstverteidigungssportarten – und allen voran traditionelle Kampfkünste – für jeden geeignet, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Statur. Es gibt so gut wie keine körperlichen Grundvoraussetzungen, die eine Person erfüllen muss. Solange man nicht querschnittsgelähmt ans Bett gefesselt ist, hat man alles, was es braucht, um ein Selbstverteidigungssystem zu trainieren. Für Anfänger bietet es sich an, verschiedene Kurse zu besuchen, in denen man sich grundsätzlich orientieren kann. Man erhält die Möglichkeit, unterschiedliche Trainer und Kampfkunststile auszuprobieren und kann sich anschließend längerfristig für diese Schule oder jenen Verein anmelden, wenn man Gefallen an der Sache gefunden hat. Außerdem ist es hilfreich nach Kursen Ausschau zu halten, die speziell für Frauen angeboten werden. Geschlechterspezifische Angebote erleichtern den Einstieg, da Hemmungen und Vorurteile, die Frauen gegenüber dem gewalttätigen Männersport haben, abgebaut werden.

Ein erster Schritt

Letztlich kann der Besuch eines Selbstverteidigungskurses nur der Anfang sein, wenn man das Ziel verfolgt, sich in einer wirklichen Gefahrensituation effektiv verteidigen zu können. Man sollte sich von der Vorstellung verabschieden, dass man dazu bereits nach einem vierwöchigen Kurs perfekt in der Lage sei. Wie bei allen anderen Dingen gilt auch hier: Übung macht den Meister! Dem ersten Schritt sollte dann also ein zweiter und dritter folgen. Erst danach sollte man sich überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, dauerhaft eine Kampfkunst zu erlernen.


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