Weihnachtszeit ist Spendenzeit – So kommt Ihre Hilfe auch an
Besonders in der Weihnachtszeit spenden für gute Zwecke in Deutschland mehr Menschen, als im Rest des Jahres. Hilfsorganisationen nutzen diese Spendenfreude und werben die Wochen vor dem Fest mehr als sonst. Dennoch vertrauen viele Deutsche durch frühere Vorkommnisse den Hilfswerken weniger als in vergangener Zeit. Sie wollen wissen, was mit ihren gespendeten Geldern passiert. Werden die Spenden tatsächlich an die Menschen weitergegeben, die es dringend brauchen?
Seriöse Organisationen erhalten ein Gütesiegel
Wer Geld für einen guten Zweck spendet, will auch genau wissen, was von seiner Spende an die Hilfebedürftigen weiter gegeben wird. Blindes Vertrauen kann nach einigen Skandalen in den vergangenen Jahren nicht mehr von Spendenwilligen erwartet werden. Seit 1992 wird jeweils für ein Jahr vom DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) ein Spenden Gütesiegel an Organisationen vergeben, die überregional für ihre Projekte zum Spenden aufrufen. Auf der Webseite (www.dzi.de) der gemeinnützigen Stiftung können Spendeninteressierte sich informieren, welche Hilfswerke seriös sind und das Gütesiegel tragen dürfen.
Organisationen und Vereine, die das Siegel erhalten möchten, müssen jährlich einen Antrag beim DZI stellen. Das Institut verlangt Transparenz und überprüft, wie Spenden eingesetzt werden. In Deutschland gibt es rund 15.000 gemeinnützig anerkannte Stiftungen. Hinzu kommen noch etwa eine halbe Millionen Vereine, die Spenden sammeln dürfen. Aktuell tragen 263 Organisationen das Siegel.
Transparenz ist gefragt
Bei Erdbeben, Überschwemmungen oder anderen Katastrophen muss schnell gehandelt werden. Um herauszufinden, welche Organisation die Spenden optimal einsetzt, bleibt potenziellen Spendern neben dem verbindlichen Siegel der DZI auch die Möglichkeit, selbst Spendenberichte von Hilfsorganisationen einzusehen, um diese auf Glaubwürdigkeit zu prüfen. Bei Verwaltungskosten hält das DZI bis zu 35 Prozent noch vertretbar. Um effektiv arbeiten zu können, sollte eine Spendenorganisation Rücklagen bilden. So kann eine Risikorücklage zur Überbrückung von Zeiten angespart werden, in denen weniger gespendet wird. Für Projekte, wie zum Beispiel dem Bau einer Kinderklinik oder einer Schule, können projektbezogene Rücklagen angespart werden.
Organisationen haben satzungsgemäße Ziele
Viele Organisationen können nicht effizient arbeiten, da die notwendige Infrastruktur fehlt. Ihnen fehlen die Mittel, gerade zweckgebundene Spenden optimal einzusetzen. Wird zu viel für ein Projekt gespendet, müssen sie von jedem Spender erst eine Zustimmung einholen, wenn sie mit Auflagen verbunden sind. Experten empfehlen, ohne Auflagen zu spenden. So kann ein Gremium entscheiden, für welches Projekt die überschüssige Spende eingesetzt wird und die Spender darüber informieren.
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