Bionik – Erfindungen nach dem Vorbild der Natur
Was haben Lotusblätter mit Fensterscheiben zu tun oder Spinnenfäden mit Militärkleidung? Mehr als man denkt. Denn vieles, was so tagtäglich erfunden wird, basiert auf Mechanismen, Fertigkeiten und Merkmalen der Natur. Viele Dinge, die erfunden werden, machen sich spezielle Eigenschaften von Pflanzen oder Tieren zum Vorbild – ja- ein Großteil aller Erfindungen wäre ohne das Abgucken aus der Natur gar nicht denkbar. Diese Wissenschaft nennt man Bionik.
Die Bionik ist ein interdisziplinärer Bereich, der sich nicht nur auf die Naturwissenschaften beschränkt, sondern mit dem sich auch Philosophen, Architekten oder Designer beschäftigen. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um ein neues Forschungsfeld. Schon Leonardo da Vinci schaute sich für seine Erfindungen vieles aus den Vorbildern der Natur ab und gilt deswegen auch als historischer Begründer der Bionik.
Auch wenn man heute erst von einer konkreten Wissenschaft der Bionik spricht, basieren viele Erfindungen auf dessen Prinzipien. Sowohl die Gebrüder Wright, als auch Otto Lilienthal betrachteten lange Zeit den Flug von großen Vögeln, bevor sie ihre Flugzeugprototypen entwarfen. Allerdings war zu dieser Zeit noch nicht definiert, was Bionik genau ist. Die Erfinder arbeiteten also unbewusst mit den Hilfsmitteln der Bionik.
Die Bionik bedient sich inzwischen einer reglementierten Methode, mit der man versucht so effizient wie möglich zu arbeiten. Zunächst wird das Problem definiert, dann sucht man anschließend nach Analogien in der Natur. Diese Vorbilder in der Natur werden analysiert. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse versucht man schließlich das Problem zu lösen.
Berühmte Beispiele für die Anwendung der Bionik sind das Flugzeug, der Fallschirm, der Klettverschluss oder auch der Autoreifen. Beim Autoreifen waren die biologischen Beispiele etwa Katzenpfoten, die sich beim Richtungswechsel verbreitern und deswegen mehr Kontaktfläche zum Boden haben.
Fotolia, 36644687, flucas