Robert Enke: Selbstmord eines Fussball-Helden
Tiefe Trauer und Betroffenheit herrscht seit dem gestrigen Abend im deutschen Fussball. Der Selbstmord von Robert Enke, dem Torwart von Hannover 96, schockiert Familie, Verein, Freunde und Fans. Der 32jährige setzte am gestrigen Abend seinem Leben ein Ende.
Über die wirklichen Motive, die Robert Enke dazu bewogen haben, seinem Leben ein Ende zu setzen, kann aktuell nur spekuliert werden. Der deutsche Nationaltorwart, der auf dem besten Weg war, die WM 2010 als Stammtorhüter zu bestreiten, warf sich gestern in Neustadt am Rübenberge vor einen Zug und hinterlässt eine Frau sowie eine acht Monate alte Adoptivtochter.
Robert Enke – der tadellose Sportsmann
Für die Fans von Hannover 96 und der deutschen Nationalmannschaft war Robert Enke längst ein Held auf Lebenszeit. Sportlich schien der 32jährige in Hannover endlich seine Heimat gefunden zu haben, stieg zum Nationalspieler auf und bewies sich als Gegenentwurf zu den anderen Torhüter stets als fairer Sportsmann. Auch wenn seine Karriere als Torhüter nicht immer gradelinig verlief, wird seine Leistung besonders dadurch deutlich, dass der grosse FC Barcelona ihm zu Ehren gestern eine Schweigeminute einlegte und seinem Wirken gedachte. (2002-2004) Gerade als Enke auf dem Weg war die Nummer 1 im deutschen Tor zu werden, erkrankte er an einer rätselhaften Viruserkrankung und hatte erst am vergangenen Wochenende sein sportliches Comeback gefeiert.
Robert Enke – private Rückschläge
Die sportlichen Erfolge des Robert Enke rückten aber immer wieder durch private Rückschläge in den Hintergrund. Der Tod seiner kleinen Tochter, die mit einem Herzfehler zur Welt gekommen war, hatte den Torhüter und seine Frau tief getroffen. „Unsere Tochter war fast ein Jahr im Krankenhaus, davon ein halbes Jahr auf der Intensivstation. Das verändert die Sichtweise. Ich habe gelernt, andere Prioritäten zu setzen.“ (welt) meinte Enke damals. Doch in diesem Jahr schien das Glück zum Ehepaar Enke zurückzukommen, als beide die zwei Monate alte Leila adoptierten.
Die Fussballwelt trauert um einen ganz besonderen Menschen. (riw)