Schließung der Universität Lübeck
Die Universität zu Lübeck soll nach dem Willen der Landesregierung von Kiel geschlossen werden. Als Grund werden zu hohe Kosten angegeben. Die Universität Lübeck selbst wehrt sich gegen diesen Entschluss, indem sie nicht nur die Forschungsergebnisse, sondern auch die wirtschaftliche Bedeutung der Medizintechnik für Schleswig-Holstein hervorhebt.
1964 gegründet und 2002 in Universität zu Lübeck umbenannt, lag der Schwerpunkt der Forschungs- und Lehreinrichtung immer schon auf der Medizin und der Medizintechnik. Für ihre Arbeit mit Preisen und Auszeichnungen geehrt, in der Forschung hoch angesehen und gefördert, ist die Uni Lübeck darüber hinaus aber auch einer der großen Arbeitgeber der Region: 5.000 Arbeitsplätze verteilen sich auf die Institute und darüber hinaus werden hier die meisten Studierenden ausgebildet.
Medizintechnik am stärksten getroffen
Besonders die Medizintechnik, einer der wichtigen und aufstrebenden, medizinischen Wirtschaftszweige, der mit 30 Prozent einen Großteil des Gewerbesteuereinkommens Schleswig-Holsteins finanziert, wäre mit einem Wegfall der Universität zu Lübeck stark getroffen. Die Uni Lübeck fühlt sich nicht nur durch die politische Entscheidung getroffen, sondern stellt auch fest, dass diese dem Koalitionsvertrag der Regierungsparteien CDU und FDP widerspricht.
In ihrem Protest stellt die Universität fest, dass eine Schließung ihrer Fakultäten und die Auslagerung an die Universität Kiel nicht nur zu einem massiven Stellenabbau und eine Abwanderung der Professoren führt, die Medizintechnik um Jahre zurückwirft und die Studentinnen und Studenten darunter leiden würden. Die Universität zu Lübeck ist sich auch sicher, dass der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein durch eine Schließung in irreversible Mitleidenschaft gezogen würde, anstelle davon finanziell zu profitieren. (riw)