3. Liga und Frauen-Bundesliga: Politik erhöht Druck auf DFB
Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten haben den Druck auf den Deutschen Fußball-Bund erhöht.
In den Beschlüssen des Politik-Gipfels zur Freigabe für den Neustart der Bundesligen heißt es wörtlich: «Der DFB wird gebeten, für die anderen Ligen tragfähige Zukunftskonzepte zu entwickeln.» Nachdem Bundesliga und 2. Bundesliga in der zweiten Mai-Hälfte mit Geisterspielen wieder starten dürfen, soll der DFB nun einen Plan entwickeln, wie auch die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga fortgeführt werden können.
Um die Situation zu erörtern, hat der DFB für den 25. Mai (13.00 Uhr) einen Außerordentlichen Bundestag einberufen, der wegen der Pandemie erstmals digital durchgeführt werden soll. Die 262 Delegierten sollen in digitaler Form teilnehmen und so auch ihr Stimmrecht ausüben können, wie der DFB schrieb. Sowohl die 3. Liga als auch die Frauen-Bundesliga haben sich bislang gegen einen vorzeitigen Abbruch entschieden.
Die Drittligisten hatten sich mit einer Mehrheit von zehn zu acht Stimmen bei zwei Enthaltungen für eine Fortsetzung der derzeitigen Saison entschieden und wollen diese weiter möglichst bis 30. Juni beenden. «Es handelt sich hierbei um das Meinungsbild der Clubs der 3. Liga, nicht um eine Beschlussfassung», teilte der DFB dazu mit.
Nun aber gibt es praktisch einen Regierungsauftrag an den DFB, ein tragfähiges Konzept für die anderen Spielklassen vorzulegen. Der Passus war in der Beschlussvorlage noch nicht enthalten und wurde offenbar erst nach den teils kontroversen Diskussionen um den Fußballbetrieb hinzugefügt.
Mit der Entscheidung vom Mittwoch könnte eine Fortsetzung auch für die 3. Liga wieder ein Stück näher rücken. Beim Konzept der medizinischen Rahmenbedingungen hat sich der DFB an der Deutschen Fußball Liga orientiert. In der Bundesliga der Frauen votierten sogar elf von zwölf Clubs für eine Fortführung der derzeit unterbrochenen Spielzeit.
Zuvor hatten sich Bundesregierung und Länderchefs am Mittwoch darauf geeinigt, die Fortsetzung der Saison in Bundesliga und 2. Bundesliga ab der zweiten Maihälfte für «mehr als vertretbar» zu halten, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte. Den konkreten Spielplan für die neun verbleibenden Spieltage legt die Deutsche Fußball Liga (DFL) fest. Diese hat für Donnerstag eine Mitgliederversammlung unter den 36 Proficlubs angesetzt.
(dpa)