3. Liga: Mannheim patzt, Haching springt auf Aufstiegsplatz

Berlin – Die SpVgg Unterhaching hat den umstrittenen Wiederbeginn der 3. Fußball-Liga genutzt und einen direkten Aufstiegsplatz übernommen.

Der frühere Bundesligist setzte sich im ersten Spiel nach knapp zwölf Wochen Corona-Pause mit 2:0 bei Sonnenhof Großaspach durch und profitierte dabei vom Patzer von Konkurrent Waldhof Mannheim. Der bisherige Tabellenzweite unterlag gegen den KFC Uerdingen mit 1:2 nach zuvor 13 Partien ohne Niederlage und rutschte auf Rang drei. Mannheim war vehementer Verfechter eines Saisonabbruchs. Spitzenreiter MSV Duisburg tritt am Sonntag bei 1860 München an.

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs der 3. Liga nach der langen Unterbrechung war bei den Clubs umstritten. Die Saison soll nun mit fünf englischen Wochen bis zum 4. Juli sportlich beendet werden, zuletzt hatte sich eine große Mehrheit der Delegierten beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bunds für eine Fortsetzung der Spielzeit ausgesprochen.

Man habe nun fünf Wochen lang Zeit, um «von der Hölle ins Paradies aufzusteigen», gab Präsident Manfred Schwabl zuletzt in der «Süddeutschen Zeitung» als Maxime für die Hachinger aus. Und die Profis setzten den ersten Schritt für das Vorhaben um: Felix Schröter (45. Minute) und Stephan Hain (48.) sorgten für den Erfolg nach zuletzt zwei Niederlagen nacheinander.

Anders als Unterhaching hatte sich Mannheim dagegen ausgesprochen, dass die Saison fortgesetzt wird. Im Duell mit Verfolger Uerdingen und dessen Trainer-Rückkehrer Stefan Krämer präsentierte sich Waldhof nicht aufstiegsreif. Nach dem Rückstand durch Osayamen Osawe (33.) und Jan Kirchhoff (65.) erzielte Kevin Koffi (69.) nur noch den Anschlusstreffer.

Der FC Bayern München II verdarb Trainer Tomas Oral die Rückkehr beim FC Ingolstadt und kletterte durch den 2:1-Erfolg auf Rang vier. «Es war nicht so einfach, das letzte Spiel liegt zweieinhalb Monaten zurück. Es hat aber wieder Spaß gemacht», sagte Bayerns Kwasi Okyere Wriedt bei Magentasport. Im Aufstiegsrennen feierten Eintracht Braunschweig (4:2 gegen Viktoria Köln) und die Würzburger Kickers (3:1 beim SV Meppen) ebenfalls Siege.

Der Wiederbeginn sei eine «Wundertüte», sagte Boris Schommers, Coach des 1. FC Kaiserslautern kurz vor Anpfiff angesichts der langen Pause. Kontrahent 1. FC Magdeburg war einer der Gegner eines Wiederbeginns, tritt laut Manager Mario Kallnik «nur unter Vorbehalt» an. Die Lauterer kamen mit der Rückkehr auf den Rasen besser zurecht – nach nur fünf Minuten erzielte der Kanadier André Hainault per Kopf die frühe Führung der Gäste. Jürgen Gjasula scheiterte per Foulelfmeter an FCK-Keeper Lennart Grill (70.). «Das ist sehr bitter. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, haben uns aber nicht belohnt», sagte Gjasula. «Wenn man das Spiel von außen gesehen hat, konnte man nicht erkennen, dass wir nur viermal Mannschaftstraining hatten.»


(dpa)

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